Barrierefrei/-arm durch Schleswig-Holstein: Binnenland

Jeder einzelne Mensch, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung, hat das Recht auf eine volle und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Oftmals gibt es im Alltag jedoch Hürden, die Menschen mit Behinderung oder (Mobilitäts-)Einschränkungen die Inklusion erschweren. Daher ist eine barrierefreie Gestaltung der Umwelt immens wichtig, um alle Menschen gleichermaßen zu berücksichtigen. Das betrifft auch den Tourismus.

In Schleswig-Holstein gibt es zum Thema Barrierefreiheit bereits gute touristische Projekte und Angebote. Diese sind essenziell für beeinträchtigte Gäste – zugutekommen sie aber allen. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH hat ein paar Beispiele aus dem Land zusammengetragen. In diesem weiteren Teil  geht es um Barrierefrei/-arm im Binnenland von Schleswig-Holstein. Beginnen wir mit barrierefreie Touren am Radfernweg Mönchsweg 

Der Trägerverein des Radfernwegs Mönchsweg e.V. hat mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus drei auf Barrierefreiheit geprüfte Touren am Radfernweg Mönchsweg entwickelt. Das Deutsche Seminar für Tourismus hat die Touren nach den Kriterien von „Reisen für Alle“ zertifiziert. Zielgruppe für die Nutzung der Touren sind Menschen mit Gehbehinderungen und Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

So ist die „Steinwarder-Tour“ in Heiligenhafen (Ostsee) mit 5,5 Kilometern Länge barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderungen. Für die „Glückstadt-Tour“ (25 km) und die „Bebensee-Tour“ (23 km) liegen ausführliche Informationen zur Barrierefreiheit vor. Kurze Tourenbeschreibungen sowie Karten und GPX-Daten für die Navigation gibt es auf der Website  www.moenchsweg.de. Ein Informationsflyer in einfacher Sprache ist über die Geschäftsstelle Mönchsweg als PDF erhältlich. 

Neues Inklusionshotel und barrierefreies Schloss in Eutin

Im Juli 2022 eröffnete an der Eutiner Stadtbucht das Inklusionshotel SeeLoge. Das Hotel-Restaurant-Café verfügt über 44 Zimmer, eine Panorama-Sauna, Bankett-Saal, Bar und Gartenterrasse. Von dort aus bietet sich der Blick auf den Eutiner See und das nur 250 Meter entfernte Eutiner Schloss. In dem skandinavisch gestalteten Gebäude aus Holz, Naturklinker, Glas und Sichtbeton arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Team.

Mindestens 40 Prozent der Mitarbeitenden haben eine anerkannte Behinderung. Die SeeLoge ist das erste Inklusionshotel in Ostholstein und eins von insgesamt drei in Schleswig-Holstein. Doch nicht nur auf der Seite der Mitarbeitenden wird das Thema Barrierefreiheit großgeschrieben. Auch die Ausstattung orientiert sich an den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen oder Mobilitätseinschränkungen.

Daher verfügt die SeeLoge über geeignete Toiletten sowie die stufenlose Erreichbarkeit aller Bereiche des Hotels. Alle Zimmer sind komplett Schwellen-frei. Ausgewählte Zimmer haben extragroße Türbreiten, Dreh-Radien und sonstige Extra-Ausstattung auch für große Rollstühle. Im rollstuhlgerechten Zimmer befindet sich ein Extra-Raum für eine Begleitperson. Assistenzhunde sind für manche Menschen unverzichtbar und daher auch herzlich willkommen.  www.seeloge.de

Und auch das nur wenige Meter entfernte Eutiner Schloss hat im Bereich Barrierefreiheit in der letzten Zeit mächtig aufgeholt. In Zusammenarbeit mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung in Ostholstein ist das Schloss in den letzten Jahren barrierefrei geworden. Das umfasst etwa einen Aufzug im Museum, einen Hebelift zum Restaurant Schlossküche und ein behindertengerechtes WC.

Auch der historische Innenhof ist barrierefrei angelegt worden. Die Entwicklung geht aber noch weiter. Im Moment arbeitet das Schloss an der Einrichtung von zwei barrierefreien Parkplätzen. Das Schloss trägt bereits das Inklusionssiegel.  www.schloss-eutin.de/

Barrierefrei durch Glückstadts Innenstadt

Der Glückstädter Marktplatz, ebenso wie die Einkaufsstraße, die Große Kremper Straße, wurden in den letzten Jahren mit einem abgeschliffenen Kopfsteinpflaster barrierefrei gestaltet. In diesem Jahr wurde zudem die Fläche am Fleth, die an den Marktplatz angrenzt, zu einem barrierefreien „Shared Space“ umgebaut.

So haben Fußgänger und weitere nichtmotorisierte Fortbewegungsarten Vorrang, da sie die gesamte Breite nutzen können und andere Verkehrsteilnehmende sich nach ihnen richten müssen. Die Flächen für motorisierten Verkehr sind hingegen begrenzt.  www.glueckstadt.de

Weitere Informationen zum Barrierefreien Reisen sowie zum Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ finden sich unter: www.sh-tourismus.de/barrierefreies-reisen.

Text-Quelle: Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH). 

Beitragsbild: Symbol

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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