Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat sich am Olympiahafen in Kiel-Schilksee von Stadtrat Gerwin Schilksee über die Schäden nach Sturm und Hochwasser am 20./21. Oktober 2023 informieren lassen – und die sind erheblich.
„Wir haben heute die Schäden am Falckensteiner Strand, an der Steilküste, in Schilksee, an der Kiellinie und an anderen Uferbereichen ermittelt. Auch wenn Kiel nicht so stark betroffen war wie beispielsweise Flensburg, sind die Auswirkungen des Sturms erheblich“, wird Stadtrat Gerwin Stöcken zitiert. Und er fügte hinzu:
„Dass sich die Innenministerin von den Schäden im Olympiahafen selbst ein Bild gemacht hat, lässt uns hoffen, dass Land und Stadt gemeinsam schnell das reparieren, was zu reparieren ist. Ziel bleibt es, dass wir zur Kieler Woche wieder einen funktionierenden Olympiahafen in Schilksee zur Verfügung haben.“
Eine erste Schadensbilanz kommt zu folgendem Ergebnis:
1. Falckensteiner Strand
Dort ging teilweise bis zu ein Meter Sand vor allem an Hauptstrand und in der Höhe des Leuchtturms verloren. Stark beschädigt ist der Weg in Höhe Campingplatz (Kahlenberg). Die Slipanlage vor dem Campingplatz ist zerstört und diverse Strandmobiliare sind kaputt.
2. Strand Schilksee
An der Rampe zum Strand am Hafenvorfeld, in der Nähe des Fischkiosks, gibt es einen 75 Zentimeter hohen Absatz, weil Sand fehlt. Die Mauer am Spielplatz ist freigespült bis zum Fundament und abgesackt. Die Treppe zur Strandpromenade weist erhebliche Schäden auf.
Der Steilhang zwischen Rampe Hafenvorfeld und Wache Süd ist abgerutscht. Die Wachstation Hohes Ufer ist zerstört, abgesackt und unterspült. Tonnenweise Seegras versperrt die Uferzugänge. Das Seegras ist verunreinigt durch Plastik und Öl, so dass alles als Sondermüll zu entsorgen ist. Der Abfallwirtschaftsbetrieb sammelt ihn ein.
3. Olympiahafen Schilksee
Es liegen viele gesunkene Schiffe zum Teil nicht sichtbar im Hafen. Ein Schwimmkran aus Sassnitz wird in den kommenden Tagen die Schiffswracks heben. Die Stege im Hafen stellen eine Gefahr dar und werden gesperrt. Zahlreiche Zugänge, Treppen, Gebäude und Mauern sind defekt oder zerstört. Die Steinmole ist abgesackt, viele Steine sind heruntergebrochen. Auch dort gibt es große Probleme mit angeschwemmten Seegrasmassen, die mit Plastikmüll vermischt sind. Außerdem gibt es Ölverschmutzung über den ganzen Hafen verteilt.
Die Stützwand zum Anleger Schilksee ist unterspült und um circa 20 Zentimeter abgesackt. Ob und wie dieser Schaden behoben werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen. Sollte die Wand durch einen Neubau ersetzt werden müssen, könnten für Abbruch und Neubau Kosten von bis zu etwa 1 Million Euro entstehen
4. Steilküste
Zahlreiche Unterspülungen führten zu Abbruchstellen. Die Landeshauptstadt Kiel wird dort für Besucher-/ innen weiträumig absperren und bittet darum, dass diese Absperrungen beachtet werden und sich Menschen nicht in Gefahr begeben.
5. Kiellinie und Hörn
Das Tiefbauamt hat Kiellinie und Hörn untersucht und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:
· Keine wesentlichen Schäden an den Anlegern für die Fährschiffe.
· Keine wesentlichen Schäden an den Uferwänden; allerdings gibt es eine Versackung am Anleger Reventlou.
· Durch die Überflutung der Hörnbrücke ist die Steuerung und weitere Elektronik ausgefallen.
Die Kontrolle am Tiessenkai hat keine nennenswerten Schäden gezeigt. Festgestellt wurden einige kleinere Ausbrücke aus dem Deckwerk der Uferbefestigung.
Eine genaue Schadenshöhe lässt sich noch nicht ermittelt. Die Landeshauptstadt Kiel geht von einem zweistelligen Millionenbetrag aus
Quelle: Stadt Kiel
Beitragsbild (Symbol): Schwimmende Schiffsschraube im Vorgarten