18. April 1864: Die Preußen erstürmen die Düppeler Schanzen

18. April 1864, der Tag der Entscheidung: Die Preußen unter Friedrich Karl von Preußen erstürmen nach fast fünfwöchiger Belagerung die Düppeler Schanzen und fügen Dänemark damit die entscheidende Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg zu

Bei den Düppeler Schanzen, einer Befestigungsanlage oberhalb von Sønderborg an der Flensburger Förde, kommt es zur entscheidenden Schlacht im Krieg um Schleswig-Holstein zwischen Preußen und Österreich auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite.

Der Erstürmung der zehn Schanzen durch preußische Truppen war eine mehrwöchige Belagerung vorausgegangen. Nach ihrer Einnahme drangen sie bis an den Alensund vor. (1)

Was solche historisch genannten Schlachten für den Einzelnen bedeuten, beschreibt ein Gedicht von Klaus Groth aus jenen Jahren:

De junge Wetfru Die junge Witwe
Wenn abends roth de Wulken treckt,
so denk ik och an di!
So trock voerbi dat ganze Heer,
un du werst mit darbi.
Wenn abends rot die Wolken ziehn,
so denk ich auch an dich.
So zog vorbei das ganze Heer,
und du warst mit dabei.
Wenn ut de Böm de Blaeder fallt,
so denk ik glik an di:
So full so männi brawe Jung,
un du weerst mit darbi.
Wenn von den Bäumen Blätter fall’n,
so denk ich gleich an dich.
So fielen viele brave Jungs,
und du warst mit dabei.
Denn sett ik mi so truri hin
un denk so vel an di.
Ik et alleen min Abendbrot —
un du büst nich darbi.
Dann setz ich mich so traurig hin,
und denk so viel an dich.
Ich ess allein mein Abendbrot,
und du bist nicht dabei.
Klaus Groth 1819–1899
Schleswig-Holsteiner, Dichter und Schriftsteller
Quelle: Klaus Groth, Volksleben in plattdeutschen Gedichten

Ein trauriges inniges Gedicht unter dem Eindruck und Schmerz des Verlustes eines Liebsten im Deutsch-Dänischen Krieg im Jahr 1864.

Noch immer gibt es Schlachtfelder, wenn auch nicht mehr in SchleswigHolstein, so in Europa und aller Welt, wo Menschen sterben müssen und die Trauer und der Schmerz groß sind.

Das Gedicht wurde vertont und bekannt durch den Liedermacher Hannes Wader. Ein plattdeutsches „Antikriegslied“, einfach und volksnah – aktueller denn je! Hier sehen, hören!

(1) Wie ging es weiter?

Nach zweimaligen Friedensverhandlungen endete der Krieg im Oktober des gleichen Jahres mit dem Frieden von Wien, in dem sich Preußen die Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Schleswig einverleibte, während Holstein an Österreich fiel. Zwei Jahre später annektierte Preußen Holstein und formte 1867 aus allen drei Gebieten die preußische Provinz Schleswig-Holstein.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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