„Feuer, Gift und Tod“ – gemeinsamer Fall für Kommissar Frank Reuter und Privatermittler Henrik Bargen an der Förde.
Inhalt: An der Ballastbrücke rückt die Feuerwehr zu einem Großbrand an. Schnell wird klar, dass es sich um Brandstiftung handelt. Als dann auch noch zwei Tote entdeckt werden, übernimmt die Kripo Flensburg den Fall.
Kurz darauf durchbricht eine deutsche Autofahrerin den Grenzposten nach Dänemark, wobei ein Soldat schwer verletzt wird.
Jetzt sind auch Hauptkommissar Reuter und seine dänische Kollegin, Kommissarin May-Britt Oldsen gefragt.
Sowohl der Soldat als auch die Fahrerin des Wagens liegen im Koma, sodass keine Befragungen möglich sind. Doch im Fahrzeug werden Kanister mit Brandbeschleuniger entdeckt. Handelt es sich um die Brandstifterin?
In Flensburg gerät der Eigentümer der Häuser, der Bauunternehmer Bertram Jansen, unter Tatverdacht. Er wird festgesetzt, da Verdunkelungsgefahr besteht.
Jansens Strafverteidiger beauftragt Henrik Bargen mit eigenen Ermittlungen. Der findet zunächst weiteres belastendes Material gegen Jansen, doch dann geraten #Ökoaktivisten in den Fokus seiner Ermittlungen.
Kritik: Jacobsen hat für seinen Roman ein sehr aktuelles und überaus brisantes Thema aufgegriffen, den Umgang mit „Sondermüll“ jeglicher Art. Ein Umgang, der nicht nur gesetzlichen Vorgaben widerspricht, der nicht nur die Umwelt (und letztlich auch den Menschen) schädigt, sondern der nicht selten im wahrsten Wortsinn über Leichen geht.
Und auch die Gegenseite, „grüne“ Umweltbewegte, ist nicht selten zimperlich. Nicht selten tummeln sich in diesen Bewegungen vorgebliche radikale Umwelt-„aktivisten“, die leider zu oft zutreffend auch als „Öko-Terroristen“ bezeichnet werden, werden müssen. Jacobsen zeichnet die junge, verführbare und verführte Umweltschützer lebensecht nach.
Hatten wir da nicht was in Flensburg? Bahnhofswald, Hotel-Projekt, Bau-Gegner, Besetzung, Brennende Unternehmer-PKW?
Fazit: Jacobsen bietet mit „Kuttertod“ einen mit Spannung besetzen und auf hohem Niveau spielenden Krimi-Roman. Vor allem die unvorhersehbaren Wendungen halten den Leser an der Stange.
Jacobsens Schreibe liest sehr angenehm, der Text lässt sich leicht lesen, die Dialog ergeben Sinn und er erspart den Leser mit wenig Klischees und so gut wie keinen Kitsch. Leserempfehlung!
Der Autor: Harald Jacobsen wurde 1960 in Nordfriesland geboren. Seit seiner Jugend faszinieren ihn spannende Romane. Nach verschiedenen beruflichen Stationen durchlief er eine Ausbildung im kreativen Schreiben und veröffentlicht seit 2006 Kriminalromane, überwiegend mit regionalem Bezug.
Seine Hauptfigur Frank Reuter blieb ihm treu und darf nach seinem Abschied vom LKA Kiel aktuell Ermittlungen mit grenzübergreifenden Fällen in Flensburg übernehmen.
Mit dem dort ebenfalls ermittelnden Privatdetektiv Henrik Bargen verbindet Reuter mehr als nur eine berufliche Freundschaft. Seine Ideen entwickelt der Autor in idyllischer Umgebung am Rande des Naturparks Aukrug, wo er zusammen mit Ehefrau und zwei Katern lebt.