15. März 1864: Theodor Storm wird zum Landvogt berufen

Theodor Storm (1817-1888) war einer der bekannten Lyriker und Novellisten im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Seine Werke können der Epoche des Realismus zugeordnet werden. Dabei ist es fast etwas verwunderlich, dass Storms Werke so voller Emotion sind — war er doch sein Leben lang Anwalt. Als Kreisrichter in Heiligenstadt (1856–1864) zeichnete er sich für zwei Todesurteile mitverantwortlich.

Wull shall unse Landvagt sin? Störm sull unse Landvagt sin!”, mit diesen Worten wählte am 9. Februar 1864 die Husumer Ständeversammlung noch während des deutsch-dänischen KriegHans Theodor Woldsen Storm (kurz: Theodor Storm) zum Landvogt. Sein dänischer Amtsvorgänger hatte nach dem Einrücken der Preußen die Flucht ergriffen. Wenige Tage später, am 15. März 1864, tritt Storm tritt sein neues Amt an und übersiedelt nach Husum.

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Von „Husumerei“ und „absoluter Weltwürde der Dichtung“

„Theodor Storm: ein vergeistigter Schifferkopf, etwas schräg gehalten, Wetterfältchen in den Winkeln der zugleich träumerischen und spähenden blauen Augen, die Bitternis hochbedürftiger und skrupulöser Anstrengung um den Mund…“ Thomas Mann (1875-1955) über Theodor Storm (1817-1888)

Die Reihe „Was ist eigentlich …?“ möchte Leserinnen und Lesern Fach-Begriffe und Phänomene erklären, die in Schleswig-Holstein gebräuchlich sind. Wer hat schon mal den Begriff „Husumerei“ gehört? Der Verfasser, selbst im „Metropölchen“ am grauen Meer geboren und aufgewachsen, kannte ihn nicht. Man lernt ja nie aus.

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Literatur: „Deer driif en heef foont sööden jurt – En ütwool foon toochte, tääle än dächte“ von Erk Petersen

Er gilt als einer der interessantesten Prosaautoren des Nordfriesischen: der in 1946 in Niebüll in der Bökinghard geborene und in Flensburg lebende Autor, Philosoph, Lebenskünstler, Naturwissenschaftler und Mythologe Erk Petersen. „Rekonstruierte Folklore“ nennt Petersen seine Erzählungen und in seinem Band „Deer driif en heef foont sööden jurt – En ütwool foon toochte, tääle än dächte“ werden einige exzellente veröffentlicht. Hier alle Informationen dazu

In dem bereits 2017 in den Sprachen Friesisch (mooring*) & Deutsch veröffentlichten 172 Seiten starken Band „Deer driif en heef foont sööden jurt. En ütwool foon toochtetääle än dächte / Es trieb ein Meer vom Süden her“ präsentiert Petersen eine Auswahl von Gedanken, Geschichten und Gedichten. Erk Petersen schreibt: „Die Lektüre dänischer und schleswig-holsteinischer Folkloresammlungen (Anmerkung Verfasser: Petersen nennt seinen Ansatz „Rekonstruierte Folklore“) machte mir bewusst, dass in der Volkssprache viel mehr gedacht und gesprochen wurde, als man sich – lass mich sagen die letzten fünfzig Jahre – vorstellen konnte.

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Pellworm – TV-Tipp: „Vor uns die Sintflut – Eine Insel kämpft gegen den Klimawandel“

Ein steigender Meeresspiegel und häufiger auftretender Starkregen könnten dazu beitragen, dass die Nordseeinsel Pellworm dauerhaft überflutet wird und untergeht. Die „37°“-Reportage „Vor uns die Sintflut – Eine Insel kämpft gegen den Klimawandel“, begleitet Bewohner der Insel und der dazugehörenden Hallig Süderoog, die sich für den Erhalt ihrer Heimat einsetzen. Im Blog gibt es weiterführende Informationen zur Sendung und zum Thema

In der ZDF-Doku, die am 14. Februar 2023 im ZDF lief und in der Mediathek nachgeschaut werden kann, werden drei Personen und ihr familiäres und berufliches Umfeld porträtiert: Sophie Backsen (22, Tochter von Silke Backsen*), Ernst August Thams, Biobauer und Deichgraf (alle Pellworm) sowie Nele Wree & Holger Spreer-Wree (Hallig Süderoog). Die Sendung beginnt mit der 22-jährigen Sophie Backsen.

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Staunen, erleben, mitmachen: Spannende Museen und Ausstellungen in Schleswig-Holstein

Spannende Museen über Land und Leute, Schleswig-Holsteins Geschichte, Kunst-Ausstellungen und besonders kuriose Stücke: Der echte Norden hat für Kunstkenner und historisch Interessierte eine große Auswahl zu bieten. Hier im Blog eine Entdeckungsreise durch die Kunst und Kultur des Landes mit Tipps für Ausstellungen. Wir beginnen an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste

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26. Mai 1908 – Der Leuchtturm Westerheversand nimmt den Betrieb auf

Der Leuchtturm Westerheversand steht auf einer Warft vor dem Ort Westerhever. Der Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein.

Na, wer kennt den noch? „Wie das Land, so das Jever„. Dieser aus den 1970er Jahren stammende Werbespruch (1) rührt von einem Brauereihaus. Und jedem sollte der Leuchtturm in der Werbung aufgefallen sein. Nun könnte Mensch auf die Idee kommen, der Leuchtturm stehe in Jever – doch dem ist nicht so.

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1864 – Briefe eines Tonderner Bürgers aus bewegten Tagen (Teil 4)

Wir schreiben das Jahr 1864. Dieses bringt den ersten der später so bezeichneten deutschen Einigungskriege: Nach einem von Dänemark nicht erfüllten kurzfristigen Ultimatum zur Rücknahme der Novemberverfassung greifen Preußen und Österreich das Königreich an und besiegen es innerhalb weniger Monate, wobei sie bis zur Nordspitze von Jütland vordringen. Im Frieden von Wien verliert Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, die von den Siegermächten vorläufig in Form eines Kondominiums verwaltet werden. In dieser mehrteiligen Reihe werden die Ereignisse aus Sicht des Tonderner Bürgers O. C. Hanquist wiedergegeben. Begeben wir uns auf eine spannende Reise in die Vergangenheit. In dieser 4. Folge kommt auch wieder der Dichter Theodor Storm vor

Wir schreiben den 9. Februar 1864, es ist ein Dienstag. “Wull shall unse Landvagt sin? Störm sull unse Landvagt sin!”,  schallt es durch die Husumer Ständeversammlung. Hans Theodor Woldsen Storm wird zum Landvogt (entspricht dem heutigen „Amtsrichter“) gewählt. Sein dänischer Amtsvorgänger hatte nach dem Einrücken der Preußen die Flucht ergriffen. Auch über den Tonderner Oluf Christian Hanquist gibt es einiges zu berichten, aus jenen bewegten, kriegerischen Tagen …

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Die Hallig, die Flut, der Königspesel – und die Geschichte dahinter

Bei der sogenannten Halligflut 3. bis 5. Februar 1825 kommt zum letzten Mal bei einer Sturmflut in Nordfriesland eine größere Anzahl von Menschen ums Leben. Am stärksten betroffen waren in Schleswig-Holstein die Halligen und die Insel Pellworm, die vollständig überflutet wurde. Rund 800 Opfer waren zu beklagen. Was das Ganze nun mit dem „Königspesel“ zu tun hat, erfahren wir in diesem Artikel

Nachdem die als Große Halligflut bezeichnete Katastrophe in die Geschichte eingegangen war, setzte eine Welle der Hilfsbereitschaft ein. Am 9. Februar 1925 befahl der dänische König Friedrich VI zur Behebung der Schäden eine Haussammlung sowie Kirchenkollekten im Königreich und seinen Herzogtümern. Am 2. Juni 1825 besuchte er im Rahmen einer Inspektionsreise die Hallig Hooge, um die Schäden und Reparaturarbeiten selbst in Augenschein zu nehmen. Hooge gehörte damals zum dänischen Gesamtstaat. Sein ungeplanter verlängerter Aufenthalt sollte zum Glücksfall werden:

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3. bis 5. Februar 1825: Die „große Halligflut“ bringt in Nordfriesland Verwüstung und Tod

Wir schreiben den 3. Februar 1825, es ist ein Donnerstag. In den nächsten drei Tagen und Nächten soll die Februarflut an der gesamten deutschen, dänischen und niederländischen Nordseeküste sowie im unteren Weser- und Elbegebiet und deren Nebenflüssen wüten. Die Folgen sind verheerend:

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Sylt: Lernen-Erleben-Anpacken – engagiert im Urlaub und Naturschutz

Sich im Urlaub für die Umwelt engagieren? Geht das? Ja, das geht, zum Beispiel auf Sylt. Im Oktober lässt sich in der Akademie am Meer / Klappholttal auf Sylt Naturschutz nah und ganz konkret erleben. Selbstverständlich draußen in der Natur – mit der Schutzstation Wattenmeer und unter Mitwirkung der Naturschutzverbände der Insel Sylt in Trägerschaft der Sölring Foriining sowie „bye bye Plastik“.

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