Sagenhafte Geschichten von Sylt: Von Hexentänzen und Freiheitskämpfern

Die Insel Sylt, einst ein Versteck für Seeräuber, birgt faszinierende Sagen und Legenden. Tauchen Sie ein in die mystische Welt von Hexentänzen auf dem Budersandberg und dem mutigen Freiheitskämpfer Pidder Lüng, der den berühmten Ausspruch „Lewwer duad üs Slaaw!“ prägte. Erfahren Sie mehr über die geheimnisvollen Geschichten, die die Bewohner früher am wärmenden Ofen erzählten und die untrennbar mit den Orten der Insel verbunden sind

Eine Insel, auf der sich einst Seeräuber versteckten, ist wie geschaffen für alte Sagen. Und so sind viele Sylter Orte untrennbar mit wunderlichen Begebenheiten verbunden, von denen sich die Menschen früher des Winters am wärmenden Ofen zu erzählen wussten.

Wer Hexen tanzen sehen möchte, sollte sich den Budersandberg merken. Denn Hörnums höchste Düne, so erzählt eine Sage, ist ein beliebter Landeplatz für einheimische Hexen: Schon in früheren Zeiten kamen sie in Mondscheinnächten auf ihren Besen angeflogen und forderten die Seeräuber der Insel zum Tänzchen auf.

Das hörten die Amrumer und Föhrer Hexen, die prompt ihre Besen bestiegen und die Seeräuber verzauberten, um ihrerseits eine flotte Sohle auf den Dünensand zu legen.

Doch von dieser Entwicklung waren die Sylter Damen nicht gerade angetan. Sie sorgten dafür, dass 74 der untreuen Piraten auf dem Grasbrook in Hamburg geköpft wurden.

Pidder Lüng: „Lewwer duad üs Slaaw!“

Die bekannteste Sage aber rankt sich um den Freiheitskämpfer Pidder Lüng, von dem der Satz stammt: „Lewwer duad üs Slaaw!“ (Lieber tot als Sklave!). Eines Abends bekam er während des Essens Besuch von einem dänischen Steuereintreiber. Der wollte nicht nur Geld, sondern die Familie auch noch demütigen. Als er in den Topf mit frischem Grünkohl spuckte, wurde es Pidder Lüng zu bunt:

Mit den Worten „Wer in den Kohl spuckt, der soll ihn auch fressen!“ drückte er das Gesicht des Steuereintreibers so lange in den dampfenden Kohl, bis sich der Zappelnde nicht mehr rührte. Pidder Lüng musste fliehen, wurde Seeräuber und nahm kein gutes Ende: Er wurde auf dem Galgenhügel bei Munkmarsch hingerichtet.

Wem es nun nach Sylt treibt, finde hier Tipps für Übernachtungen und Unternehmungen.

Mehr Sagen und Legenden in und aus Schleswig-Holstein, hier im Blog

Autor: Willi Schewski

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