18. Mai 1848: Die Frankfurter Nationalversammlung tritt erstmals in der Paulskirche in Frankfurt a. M. zusammen

Die Nationalversammlung von 1848 war ein bedeutendes Ereignis in der deutschen Geschichte und ein Meilenstein auf dem Weg zur Einigung und Demokratisierung Deutschlands. Sie fand in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt. Was sich in der Zeit in Schleswig-Holstein ereignete, kommt ebenfalls in diesem Artikel zur Sprache

Die Versammlung wurde am 18. Mai 1848 eröffnet und setzte sich aus rund 800 Abgeordneten aus verschiedenen deutschen Staaten zusammen. Das Ziel der Nationalversammlung war es, eine Verfassung für Deutschland zu erarbeiten und eine Grundlage für einen geeinten deutschen Nationalstaat zu schaffen.

In den folgenden Monaten wurden in intensiven Debatten und Diskussionen verschiedene politische Themen behandelt. Es wurden Verfassungsentwürfe diskutiert, in denen grundlegende politische Prinzipien wie die Gewaltenteilung, die Meinungsfreiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz verankert wurden.

Allerdings waren die politischen Ansichten und Interessen der Abgeordneten sehr unterschiedlich, was zu kontroversen Debatten und Konflikten führte. Es wurden auch verschiedene Pläne zur territorialen Organisation Deutschlands diskutiert, wobei die Frage der Einbindung Österreichs in den Nationalstaat eine der umstrittensten war.

Trotz dieser Herausforderungen gelang es der Nationalversammlung, im März 1849 eine Verfassung zu verabschieden, die eine parlamentarische Demokratie vorsah. Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, lehnte jedoch die ihm angebotene Kaiserkrone ab, was letztendlich zur Auflösung der Nationalversammlung und dem Scheitern der deutschen Einigungsbemühungen führte.

Obwohl die Nationalversammlung von 1848 letztendlich nicht zu einer dauerhaften Einigung oder Gründung eines deutschen Nationalstaats führte, hatte sie dennoch einen starken symbolischen Einfluss. Sie gilt als Meilenstein in der deutschen Geschichte und als frühes Beispiel für demokratische Bemühungen in Deutschland.

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848-51

Während in Frankfurt erste demokratische Bemühungen für ganz Deutschland statt fanden, wütete in den Herzogtümern Schleswig und Holstein (seinerzeit noch zu Dänemark gehörend) ein Aufstand gegen die dänische Macht. Dieser wird auch als Schleswig-Holsteinische Erhebung bezeichnet.

Sie war eine von der Mehrheit der Staaten des Deutschen Bundes unterstützte politische und militärische Auseinandersetzung der deutschen Nationalbewegung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein mit dem Königreich Dänemark.

Sie dauerte von 1848 bis 1851 – deswegen die dänische Bezeichnung  Treårskrigen („Dreijahreskrieg“). Die während des Krieges in den Herzogtümern gebildete provisorische schleswig-holsteinische Regierung wurde von den meisten Staaten außerhalb des Deutschen Bundes nicht anerkannt.

Die Erhebung vom März 1848 mündete im Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg; der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 wird deswegen auch als Zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg bezeichnet.

Hier der zeitliche Ablauf in den Jahren 1848/49:

28. Januar 1848     König Friedrich VII.von Dänemark proklamiert den Entwurf einer Gesamtverfassung für Dänemark und die beiden Herzogtümer.

Idstedt Halle - Porträt Friedrich VII

17. Februar 1848     Erste gemeinsame Sitzung der Stände von Holstein und Schleswig mit der Forderung einer gemeinsamen Verfassung für die Herzogtümer.

22. Februar 1848     Revolution in Paris

18. März 1848     Die Revolution erreicht Wien und Berlin. In Rendsburg tagen die schleswig-holsteinischen Stände erneut gemeinsam.

21. März 1848     Revolution in Kopenhagen; das nationalliberale, eiderdänisches Ministerium fordert die Einverleibung Schleswigs in Dänemark.

24. März 1848     Die Provisorische Regierung in Kiel fordert den Anschluss Schleswigs und Holsteins an den Deutschen Bund;
                          Einnahme der Festung Rendsburg und Aufstellung der schleswig-holsteinischen Armee.

09. April 1848     Erste Kämpfe: Die durch Freiwillige aus Deutschland unterstützte schleswig-holsteinische Armee wird nördlich von Flensburg (Bov) geschlagen.

23. April 1848     Dänische Niederlage in der Osterschlacht bei Schleswig

02. Mai 1848     Deutsche Bundestruppen überschreiten die Königsau.

05.Juni 1848     Gefecht bei Düppel

23. Juli 1848 Harro Paul Harring hält Rede an die Nordfriesen auf dem Bredstedter Marktplatz (mehr dazu in einen ausführlichen Artikel im Blog)

26. August 1848     Waffenstillstand von Malmö. Deutscher Bund (und Preußen) ziehen Truppen aus Schleswig-Holstein ab.

27. März 1849     Ablauf des Waffenstillstandes von Malmö

05. April 1849     Sieg der Schleswig-Holsteiner beim Flottengefecht vor Eckernförde 

13. April 1849     Unter Führung des preußischen Generals von Prittwitz dringt die “Reichsarmee” mit ca. 45.000 Mann bis Kolding und Vejle vor.

Idstedt Halle - Provisorische Regierung 1848


                          Einnahme der Düppeler Schanzen durch deutsche Bundestruppen.

23. April 1849     Kolding wird von der schleswig-holsteinischen Armee eingenommen. Erstürmung Koldings

06. Mai 1849     Deutsche Bundestruppen überschreiten die Grenze nach Jütland.

06. Juni 1849     Nach achtwöchiger Belagerung erleidet die schleswig-holsteinische Armee vor Fredericia eine entscheidende Niederlage.

10. Juli 1849     Waffenstillstand von Berlin. Auf der Linie Flensburg-Tondern werden preußische und schwedische Soldaten postiert. Die Reichsarmee löst sich auf, die schleswig-holsteinischen Truppen ziehen sich nach Holstein zurück.

20. Juli 1849     Die deutschen Bundestruppen verlassen Schleswig-Holstein.

09. April 1850     Berufung des ehemaligen preußischen Generalleutnants Wilhelm von Willisen zum neuen Oberkommandeur der Schleswig-Holsteinischen Armee.

01. Juli 1850     Mobilmachung der Schleswig-Holsteinischen Armee

02. Juli 1850     Friede von Berlin zwischen Dänemark, Preußen und dem Deutschen Bund; Preußen und Bundestruppen ziehen sich zurück.

Idstedt Halle - Einmarsch in Schleswig - Neuruppiner Bilderbogen

14. Juli 1850     Von Willisen besetzt Schleswig und marschiert mit ca. 26.000 Mann bis Idstedt.

18. Juli 1850     General Gerhard von Krogh als dänischer Oberbefehlshaber rückt von Flensburg aus mit 37.000 Mann über Oeversee vor.

25. Juli 1850     Die Schleswig-Holsteinsche Armee unterliegt in der Schlacht bei Idstedt. Schlacht bei Idstedt

07. August 1850     Laboratorium der schleswig-holsteinischen Armee explodiert in Rendsburg.

12. September 1850     Gefecht bei Missunde

September / Oktober 1850   Vergebliche Belagerung von Friedrichstadt durch schleswig-holsteinische Truppen; die Stadt wird weitgehend zerstört.

29. November 1850    Auf Verlangen der europäischen Mächte entzieht Preußen in der „Punktation von Olmütz“ den Schleswig-Holsteinern die Unterstützung.

15. Dezember 1850   Gefecht bei Kochendorf als letzte Kriegshandlung

Idstedt Schlacht Verwundetentransport

11. Januar 1851     Schleswig-Holstein unterwirft sich den europäischen Großmächten.

31. März 1851     Auflösung der schleswig-holsteinischen Armee 

08. Mai 1852     Im Londoner Vertrag wird die Wiederherstellung des dänischen Gesamtstaats vereinbart.

Mehr zum Ersten und Zweiten Deutsch-Dänischen Krieg hier im Blog gebündelt in mehreren Artikeln

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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