Von Stillstand keine Spur: Auch im Jahr 2023 wird viel investiert in die touristische Infrastruktur Schleswig-Holsteins. So gibt es auch in den Regionen zwischen den Küsten viel Neues zu entdecken und erleben. Ob neue Unterkünfte an der Schlei oder im Herzogtum Lauenburg, oder das Besucherzentrum im Tierpark Arche Warder – es tut sich viel im echten Norden. In diesem Artikel findet sich eine Auswahl der Neuigkeiten in den Regionen zwischen den Küsten Schleswig-Holsteins.
Viel Neues am Ostseefjord Schlei

Neue Unterkünfte gibt es am Ostseefjord Schlei einige. Zum Beispiel das Hotel Südspeicher in Kappeln, das im Oktober 2022 eröffnet wurde. Es liegt mitten im historischen Zentrum von Kappeln und eignet sich ideal für Gäste, die Rad- oder Sightseeingtouren geplant haben. Von der Außenterrasse des hauseigenen Bistros bietet sich der Blick auf die historischen Kutter.
Die Zimmer finden sich im denkmalgeschützten Getreidespeicher und sind modern eingerichtet. Mal ausgestattet mit bodentiefen Fenstern wie im alten Siloteil oder mit klassischen Bestandsfenstern im alten Schüttbodenbereich.
Auch ein Wellnessbereich ist vorhanden. Ebenfalls neu ist das NaturNah Hotel, ein Ort, an dem Gäste Bio-Urlaub im Zirkuswagen mitten im Grünen machen können. Wer es besonders nah am Wasser mag, dem sei die Flying Dutchman empfohlen, ein Hausboot mit 5*-Klassifizierung vom Deutschen Tourismus Verband, und allem, was das Urlauberherz begehrt.
Zudem hat im September letzten Jahres das Obstcafé Jensen in Sörup mit insgesamt 32 Plätzen eröffnet. Hier dürfen sich Gäste auf verschiedene Frühstücksvariationen und täglich frisch gebackene Torten und Kuchen freuen. Das Café ist auch exklusiv für Veranstaltungen ab 20 Personen buchbar.
Restaurant DREI in Rendsburg direkt am Paradeplatz

Die alte Hauptwache wurde von dem berühmten italienischen Festungsbaumeister Dominico Pelli im Jahre 1692 als zweigeschossiger Backsteinbreitbau mit einem Krüppelwalmdach errichtet. Dort befanden sich einst die Hauptwache mit Gefangenenzellen, dessen berühmtester Gefangener, der dort einsaß, der Jurist Uwe-Jens-Lornsen (siehe Bild oben) war.
Nachdem das historische Gebäude für einige Zeit leer stand, ist seit Juli letzten Jahres das Restaurant „DREI“ dort eingezogen und verwöhnt seine Gäste mit deutsch-skandinavischer Küche. Das Restaurant verfügt über 100 Innensitzplätze und für die Frühjahrs- und Sommermonate rund 60 Terrassenplätze.
Eröffnung des Besucherzentrums Tierpark Arche Warder

Wer erfahren möchte, warum der Mensch ohne Haustiere nie auf dem Mond gelandet wäre oder wie der Wolf zum Hund wurde, der sollte das neue Besucherzentrum im Tierpark Arche Warder besuchen. Der Tierpark Arche Warder, der am Rande des Naturpark Westensee liegt, war immer schon mehr als „nur“ ein Tierpark.
Im April dieses Jahres soll auf einer rund 3.000 Quadratmeter großen Fläche das neue Besucherzentrum des Tierparks eröffnen, das die Geschichte von Haus- und Nutztieren im Wandel der Zeit erlebbar machen soll. Wer sich auf eine Zeitreise machen möchte, beginnend in einer Höhle der Alt-Steinzeit über die Viehzucht in der Jungsteinzeit bis in die Zukunft, hat hier die Möglichkeit dazu.
In dieser Ausstellung können Gäste die Entwicklung der Haustiere und ihre Rolle für die Kulturgeschichte der Menschen hautnah durch ein multimedial unterstützendes Angebot erleben. Dazu zählen etwa Videoinstallationen, Spiele, lebensgroße Modelle und Geräusche.
Im letzten Ausstellungsraum wird die mögliche Zukunft simuliert: Auf einer Farm der Zukunft lässt sich in einem interaktiven Spiel mit diversen Szenarien experimentieren. Unter anderem lässt sich ausprobieren was passiert, wenn auf einem Feld ein Blühstreifen gesät wird, ohne dass Pestizide eingesetzt werden.
Im Kino des Besucherzentrums werden die Inhalte der Ausstellungsräume in Filmclips erneut aufgegriffen. Der Innenhof des Besucherzentrums lädt auf einen Kaffee und zum Verweilen ein.
Mehr dazu auch in diesem großen Artikel im Blog: Verband der Zoologischen Gärten und Arche Warder setzen sich für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen ein.
Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf

Bereits im letzten Jahr öffnete das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf seine Türen und beeindruckt Besuchende mit der Geschichte der Schallplattenindustrie. Im Schallplattenpresswerk TELDEC in Nortorf wurden bis 1989 rund 850 Millionen Schallplatten gepresst.
Seit Oktober letzten Jahres befindet sich das Museum im ehemaligen Kesselhaus der TELDEC auf einer rund 800 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche. Hier gibt es viel zu entdecken, von den Anfängen der Schellackplatten über LPs bis zur CD, aber auch Abstecher zu Tonband und Musikkassetten.
Unter anderem wurden hier die Goldenen Schallplatten für Elvis Presley und Peter Maffay hergestellt. Musikfreunde können sich auch über spielbereite Musikboxen, Grammophone und alte Discjockey-Arbeitsplätze freuen, sowie Regale voller Schallplatten, die durch die Schenkungen der Schallplattenarchive der NDR-Funkhäuser Kiel und Hamburg mit neuen Schätzen aufgefüllt wurden.
Eine Besonderheit des Museums ist eine alte Schallplattenpresse, die durch den Förderverein Museum Nortorf nach gut 30 Jahren wieder in Betrieb genommen wurde.
Hierzu auch ein Extra-Artikel im Blog: Nach Umbau: Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf eröffnet
Herzogtum Lauenburg mit zwei neuen Unterkünften
Das Landhaus Hamester in Basthorst gibt es bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Damals diente das Hamester als Kaufmannsladen und war Mittelpunkt für die Menschen aus der Umgebung. Über die Jahrzehnte blieb es ein Ort der Begegnung – mit Gaststube, Krämerladen, Festssaal sowie späterem Edeka-Laden.
Seit 2022 findet sich in den Räumlichkeiten ein Hotel mit 30 Zimmern, das sich dem Thema Nachhaltigkeit verstärkt widmet. Ein Fitnessraum, Sauna, Restaurant sowie Möglichkeiten zum Feiern gehören ebenfalls zum Angebot des Landhaus Hamester.
Nachhaltiges Landleben finden Urlauber mit The Betterheim in Kittlitz beim Schaalsee. In einem reetgedeckten Backsteinhaus, das früher ein Schullandheim beherbergte, sind vier neue Ferienwohnungen in ökologischer Bauweise, ausgestattet mit hochwertigen Möbeln und Accessoires entstanden.
Ein sonniger Platz in Horst/Elmshorn
Mit einem innovativen und erholsamen Erlebniskonzept wartet das Nutzwedel Resort in Horst auf. In dem Herrenhaus aus dem Jahr 1889 findet sich ein Hotel, eine Tagungslocation mit vielen Angeboten und das Restaurant Orangerie Nutzwedel.
Das Besondere an der Location ist die 400 Quadratmeter große Sonnenscheune, die bundesweit einzigartig ist. Hier können Gäste entspannen, die Lichttherapie genießen und eine Pause vom Alltag einlegen.
‚Sunfidelity‘ ist ein Sonnenlichtsimulator, der eine kontrollierte und sichere Dosis an UV-Licht absondert und somit das Wohlbefinden steigert. Eine Stunde Wohlfühlen in der Sonnenscheune entspricht etwa 20 Minuten in der echten Sonne.
Beitragsbild: Auf rund 3.000 Quadratmetern Fläche entsteht gerade ein neues Besucherzentrum im Tierpark Arche Warder. © CC0