„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Um an die Opfer der NS-Zeit zu erinnern, lässt der Künstler seit 1992 kleine Gedenktafeln aus Messing vor ihrem letzten selbstgewählten Wohn- oder Schaffensraum ins Trottoir ein. Mehr als 80.000 in über 1.000 deutschen Kommunen und 21 Ländern hat der Künstler schon verlegt. Sie sofort zu finden war bisher nicht immer einfach. Nun soll eine kostenfreie App (siehe Foto) auf die Stolpersteine deutschlandweit hinweisen und Daten zugänglich machen.
In der App kann über eine Kartenansicht oder Orts-Verzeichnisse nach Stolpersteinen gesucht werden. In größeren Städten können schon durch die Standortermittlung Steine in der Nähe angezeigt werden. Von den Steinen sind jeweils Fotografien und die eingeklopften Daten in der App sichtbar.
Dafür verwenden und kompilieren die Entwickler öffentlich verfügbare Daten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia und OpenStreetMap. Die persönlichen Geschichten und Schicksale werden so direkt an den Orten in Deutschland
zugänglich gemacht, an denen sie geschrieben wurden. Bereits zum Start sollen mehr als 20.000 Stolpersteine in der App vorhanden sein. Weitere werden regelmäßig von den App-Entwicklern hinzugefügt.
Informationen zu den Stolperstein aus Schleswig-Holstein sind leider noch nicht in der App verfügbar, dies soll aber bald geschehen. Der Verfasser dieser Zeilen wird dieses prüfen und drüber hier im Blog (als Ergänzung zum bestehenden Text) sowie bei Facebook berichten.
Die App ist kostenlos und kann im Apple App Store (für iOS und iPad) und bei Google Play (für Geräte mit Android) heruntergeladen werden.