Als Holsteinische Schweiz wird das Östliche Hügelland Holsteins bezeichnet, eine Region, die während der Weichsel-Kaltzeit geformt wurde. Die geografisch nicht genau begrenzte Kulturlandschaft umfasst unter anderem den Naturpark Holsteinische Schweiz (1) und zählt zu den wichtigsten Tourismusregionen in Norddeutschland, bietet sie doch alles, was sich sportliche und naturverbundene und geschichts- und kulturinteressierte Urlauber wünschen.
Die Holsteinische Schweiz liegt im Osten des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Die Region in der historischen Landschaft Wagrien ist politisch oder geografisch nicht genau begrenzt. Sie befindet sich weitgehend in den Kreisen Ostholstein und Plön, ungefähr zwischen den Städten Lübeck und Kiel und reicht bis an die Ostseeküste. Größere Orte sind unter anderem Bad Malente-Gremsmühlen, Lütjenburg, Oldenburg in Holstein, Preetz und die alten Residenzstädte Eutin und Plön.
Mit 200 Seen zählt die Holsteinische Schweiz zum größten Naturpark des nördlichsten Bundeslandes und ist ideal zum Wandern, Radfahren und Ruhe finden abseits des Trubels. Hier ein paar Beispiele:
Bei einer Kanustadtführung in Plön erkunden Gäste die Gegend vom Wasser aus. Beim Angebot „Den Alltag über Board werfen“ geht’s mit Kanu und Picknicktonne raus auf den Großen Plöner See. Wer mag, entdeckt die hiesigen Seen mit dem SUP. Sie sind zum Großteil über die Schwentine miteinander verbunden. Die Campingplätze am Wasser bieten Möglichkeiten für eine Übernachtung zwischendurch.
Auch die Jugendherberge Plön liegt direkt am Großen Plöner See. Die Jugendherberge Bad Malente wiederum befindet sich auf einer Halbinsel am Kellersee – auch mit eigener Badestelle und großem naturbelassenen Gelände sowie teils mit Zimmern mit Seeblick. www.holsteinischeschweiz.de, www.ploen.jugendherberge.de www.badmalente.jugendherberge.de
Beste Aussichten in Neversfelde bei Malente: Der neue Holzbergturm ragt knapp 90 m über den Meeresspiegel. Über 147 Stufen erreichen Gäste den 30 m hohen Turm, der einen einmaligen Rundblick über Malente sowie die umliegenden Dörfer und Seen bietet. Am und um den Turm herum können sich Besucherinnen und Besucher über die Landschaft der Holsteinischen Schweiz sowie heimische Tiere und Pflanzen informieren. https://www.holsteinischeschweiz.de/poi/holzbergturm
Wem der Sinn nach Wandern und Ruhe in der Natur steht, begibt sich auf den Rundweg Prinzeninsel in Plön. Die etwa 6 km Strecke führt vorbei an den Sehenswürdigkeiten der Stadt, durch den Wald und über die Seepromenade. www.holsteinischeschweiz.de/tour/rundweg-prinzeninsel
Wassersportfreunde dürfen sich auf SUP auf dem Großen Eutiner See freuen. Seit kurzem gibt es in der Stadtbucht eine SUP-Vermietstation der Firma kolula. Mit dem SUP lässt sich jeder Winkel des Sees erkunden – ob im Stehen, im Sitzen, im Liegen oder Yoga treibend.
www.holsteinischeschweiz.de/poi/sup-verleih-station-by-kolula
Wer sich nach Natur abseits des Trubels sehnt, sollte einen Ausflug in die Geltinger Birk einplanen. Das Naturschutzgebiet beheimatet Wildpferde und unzählige Vogelarten, die sich wunderbar auf einer Wanderung oder bei einer Radtour beobachten lassen. An der Ostseite des naturbelassenen Areals finden sich lange, weiße Sandstrände – oftmals menschenleer. Die Jugendherberge Kappeln, direkt am Ostseefjord Schlei gelegen, bietet eine gastfreundliche Unterkunft. Die Geltinger Birk ist von dort aus gut mit dem Fahrrad zu erreichen.
Wer lieber gleich vom Frühstückstisch aus in wenigen Schritten an den Ostseestrand gehen möchte, ist in der Jugendherberge Dahme richtig. Das Haus bietet Meerblick und einen direkten Zugang zum Strand. Ob Sandburgenbau, SUP oder erholsames Durchatmen am Meer: Hier lässt sich Ostsee-Feeling tanken.
Beide Jugendherbergen bieten mit der „Familienauszeit“ ein attraktives Kennenlern-Angebot für alle, die mit Kind und Kegel ein paar Tage dem Alltag entfliehen möchten. Das drei- oder fünftägige Angebot gilt zu ausgewählten Zeitpunkten und ist auch in den Ferien buchbar. Alle Infos und Buchung unter https://nordmark.jugendherberge.de/familienauszeit/.
„Holsteinische Schweiz“ als Filmkulisse
Plön: See und Schloss als Filmkulisse
Die Kombination aus Seen, Schloss und hügeliger Landschaft macht Plön in der Holsteinischen Schweiz schon seit Jahren zum beliebten Drehort. „Charlie und Louise – das doppelte Lottchen“, eine Neuverfilmung des Erich-Kästner Romans mit Corinna Harfouch und Heiner Lauterbach, spielt größtenteils vor der Kulisse des Plöner Schlosses.
Schon in den 70er Jahren kamen Gustav Knuth, Heidi Kabel und Käthe Jaenicke in die Stadt in der Holsteinischen Schweiz, um dort diverse Szenen für die TV-Serie „Kleinstadtbahnhof“ am Bahnhof Plön zu drehen. Allerdings wurde der Bahnhofsname in der Fernsehserie von „Plön“ in „Lüttin“ geändert.
Ende der 1990er Jahre galt „Die Schule am See“ als eine der beliebtesten Fernsehserien. Gedreht wurde mit Mareike Carrière, Max Volker Martens und Patrick Elias vor dem Plöner Schloss, der Kommandeursvilla und dem Mädchenhaus. https://www.holsteinischeschweiz.de/ploen
www.holsteinischeschweiz.de/ploen
Eutin: Weltstars im Himmelbett
Ein Hauch von Hollywood wehte schon mehrfach durch Eutin, denn in der malerischen Kleinstadt drehte man Filme mit Weltstars und von Weltruhm. Nastassja Kinski erlangte nach ihrer Rolle im Tatort „Reifezeugnis“ von 1977 Berühmtheit. Drehort war unter anderem Bosau bei Eutin.
Lisa Minelli räkelt sich 1972 in „Cabaret“ in einem roten Himmelbett, das noch immer als Ausstellungsstück im Eutiner Schloss zu sehen ist. Auch der Rittersaal und der Innenhof sind in dem Film zu erkennen.
Maximilian Schell, Thomas Heinze, Daniela Ziegler und andere Schauspieler waren 2007 häufig vor Ort, um „Der Fürst und das Mädchen“ zu drehen. Viele Aufnahmen entstanden im Europazimmer, das sich auch heute noch im Rahmen einer Schlossführung besichtigen lässt. www.holsteinischeschweiz.de/eutin
Malente: Der Immenhof lebt
Kaum ein Ort steht so für Idylle und Heimat wie Malente. Hier spielen der Deutschen liebste Heimatfilme, die „Immenhof“-Reihe. Die Schwestern Dick und Dalli fahren mit ihrer Ponykutsche durch die Alleen oder reiten in wildem Galopp in den Kellersee. Viele der Drehorte in Malente und Umgebung lassen sich heute noch im Rahmen wöchentlich geführter Touren besichtigen. Das Gut Rothensande – in den Filmen der Immenhof – wird derzeit aufwendig saniert und zu einer hochklassigen Ferienanlage umgebaut.
Natürlich mit den berühmten „Trippel Trappel Ponys“, modernen Reitanlagen und der Möglichkeit, direkt im Kellersee zu baden. Die Eröffnung ist für Ende 2020 vorgesehen. Bekannte Filmstars von einst statten Malente gelegentlich noch einen Besuch ab. Das kleine, privat geführte Immenhof Museum lädt jährlich zu Lesungen, Autogrammstunden und zur Immenhof-Filmpreis Gala. www.malente-tourismus.de
Woher stammte der Name „Holsteinische Schweiz“?
(1) Der Name „Holsteinische Schweiz“ geht auf das 19. Jahrhundert zurück, in dem (bei entsprechend Begüterten) Reisen in die Schweiz beliebt waren; daher waren auch andere Regionen bestrebt, sich den Namen oder Namenszusatz „Schweiz“ zu geben. Am 20. Mai 1885 eröffnete der Eutiner Kaufmann Johannes Janus am Kellersee in Krummsee (Malente) das Hotel „Holsteinische Schweiz“, das sich großer Beliebtheit erfreute. Der Name des Hotels wurde zunächst auf den Bahnhof Holsteinische Schweiz übertragen und später auf die gesamte Gegend.
Beitragsfoto (Gemeinfrei): Adolph Friedrich Vollmer: Holsteinische Landschaft. Blick von Stöfs über den Großen Binnensee, 13. Juli 1827, Waterneversdorf.