Andreas Paul Weber (als A. Paul Weber bekannt) war ein deutscher Künstler, der am 29. August 1893 in Arnstadt, Thüringen, geboren wurde und am 22. September 1980 in Schretstaken bei Mölln, (Kreis Herzogtum Lauenburg) verstarb. Er war als Grafiker, Maler und Bildhauer bekannt. Jüngste Forschungen geben ein recht widersprüchliches Bild über den Künstler.
Weber soll für seine kraftvollen und eindrucksvollen grafischen Arbeiten bekannt gewesen sein, die häufig Themen wie Krieg, Politik und menschliches Leiden behandelten. Seine Kunst hätte oft eine starke antimilitaristische und antifaschistische Botschaft getragen, die die turbulenten Zeiten widerspiegelte, in denen er lebte, einschließlich beider Weltkriege und des Aufstiegs und Falls des Nazi-Regimes.
A. Paul Webers Beziehung zu den Nazis und seine künstlerische Haltung
A. Paul Weber soll während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland eine komplexe Beziehung zur politischen Macht gehabt haben. Seine Kunst und Haltung wären geprägt von seiner Ablehnung des NS-Regimes und seinen Bemühungen, soziale Missstände und die Schrecken des Krieges aufzuzeigen.
Obwohl Weber keine offizielle Mitgliedschaft in der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) hatte, wurde er dennoch als sogenannter „entarteter Künstler“ betrachtet. Viele seiner Werke galten den Nationalsozialisten als politisch unbequem und wurden von ihnen als „entartet“ diffamiert.
Bereits in den 1920er Jahren und während der Weimarer Republik hätte Weber seine antimilitaristische Haltung und seine Ablehnung von Faschismus und Nationalismus in seiner Kunst zum Ausdruck gebracht. Belegt ist: als die Nazis 1933 an die Macht kamen, wurden seine Arbeiten zensiert und aus öffentlichen Sammlungen entfernt.
Trotz der Repression durch das NS-Regime hätte Weber weiterhin politische Kunst gemacht, in der er die Brutalität des Krieges und die menschliche Tragödie thematisierte. Er hätte aktiv den Widerstand gegen die Nazis unterstützt und hätte sich mit antifaschistischen Künstlern und Intellektuellen solidarisiert.
In der Nachkriegszeit hätte A. Paul Weber Anerkennung und Respekt für seine ehrliche Darstellung des Leids und der Verwüstung gefunden, die der Krieg verursacht hatte. Seine Werke wurden später in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, und er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine künstlerischen Beiträge.
Jüngste Forschungen ergeben ein widersprüchliches Bild über den Künstler, es sei daher die Frage gestellt:
War A. Paul Weber ein Antisemit und Faschist?
Weber ist vor allem für seine politischen Karikaturen bekannt, die er während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus schuf. Webers Werk sei oft als kritisch gegenüber dem Establishment und den politischen Verhältnissen seiner Zeit gesehen worden. Einige Experten hätten jedoch auch argumentiert, dass Webers Werk antisemitisch und rassistisch sei.
Die Aussage, dass A. Paul Weber ein überzeugter Antisemit und Faschist gewesen sei, ist umstritten. Es gibt keinen stichhaltigen Beweis, der diese Behauptung stützen würde. Allerdings gibt es einige Indizien, die darauf hindeuten, dass Weber möglicherweise antisemitische und faschistische Ansichten hatte.
Zum Beispiel habe Weber in seinen Werken oft Juden in negativer Weise dargestellt. Außerdem hat er während der Zeit des Nationalsozialismus für die Nazi-Propaganda gearbeitet.
Ob A. Paul Weber tatsächlich ein überzeugter Antisemit und Faschist war, lässt sich daher nicht eindeutig belegen. Es ist jedoch wichtig, sich der möglichen antisemitischen und rassistischen Inhalte seines Werkes bewusst zu sein.
Auf dem Webauftritt des A. Paul Weber-Museum ist unter anderem zu lesen: „Weber zeichnete – vor allem in den Zwanziger Jahren – einige Bilder antisemitischen Inhalts, die als Buchillustrationen im Auftrag der jeweiligen Verlage entstanden. Dass Weber persönlich antisemitisch eingestellt gewesen wäre, lässt sich jedoch nicht belegen.“ Quelle: www.weber-museum.de
A. Paul Weber nach 1945: Anerkennung und Ehrungen für sein künstlerisches Schaffen
Nach dem Jahr 1945 lebte A. Paul Weber in Großschretstaken bei Mölln. Im Jahr 1951 wurde in der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg, für die Weber bereits seit 1940 arbeitete, der A.-Paul-Weber-Kreis gegründet. Diese Vereinigung unterstützte ihn daraufhin finanziell.
In Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen erhielt er 1955 den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein und 1963 die Hans-Thoma-Medaille. Als Würdigung seines Gesamtwerks als Graphiker verlieh ihm das Land Schleswig-Holstein im Jahr 1971 eine Ehrenprofessur.
Ebenfalls im Jahr 1971 erhielt er das Große Verdienstkreuz vom damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann, der zu seinen Bewunderern zählte. Anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 1973 wurde das A. Paul Weber-Museum von Gustav Heinemann auf der Domhalbinsel in Ratzeburg eröffnet.
Des Weiteren stellte A. Paul Weber im Jahr 1978 im Kunstverein Ingolstadt aus.
Beitragsbild: Bewaldete Landschaft mit See und Bergen (aus dem Album Cropsey), Paul Weber German, 1854. Public domain