Im letzten Jahr hat das Archäologische Landesamt bei einer Voruntersuchung zwischen Brebel und Süderbrarup eine Siedlung aus den Jahrhunderten um Christi Geburt entdeckt. Nun werden hier im Vorfeld der Erschließung eines großen Gewerbegebietes zahlreiche archäologische Befunde ausgegraben und dokumentiert.
Bisher wurden anhand von Pfostenverfärbungen drei Grundrisse von Langhäusern aufgedeckt, die auf eine Siedlung der späten Römischen Kaiserzeit (etwa 300-500 n. Chr.) hindeuten. Teile von Haushaltskeramiken und ein Webstuhlgewicht bilden bisher die Hinterlassenschaften der ländlichen Besiedlung. Weitere Hausgrundrisse, die sich bereits in den Schnitten der Voruntersuchung angedeutet haben, sollen in den kommenden Monaten freigelegt werden.
Außerdem wurde ein Urnengrab der gleichen Zeitstellung mit der Totenbeigabe einer Fibel (Gewandschließe) entdeckt. Das Spannende bei diesen Siedlungsbefunden ist, dass sie in die zweite Phase des berühmten Thorsberger Opfermoores zu datieren sind. Möglicherweise lebte hier ein Teil jener Menschen, die das Opfermoor für die Verehrung ihrer Götter nutzten.

In der Ausstellung zu den berühmten Mooropferplätzen Thorsberg und Nydam im Archäologischen Landesmuseum erhalten Sie weitere Informationen zum Thema: www.schloss-gottorf.de, Schlossinsel 1 , 24837 Schleswig. Für den November 2022 ist eine Führung geplant, weitere Infos hier.
Bildquellen:
Beitragsfoto: Verzierte Keramik der jüngeren Römischen Kaiserzeit in Fundlage.© ALSH
Foto unten: Langhaus K2 und Vierpfostenspeicher K4 aus der Luft. Die Pfosten sind durch Pappteller hervorgehoben.© ALSH
Ein Gedanke zu „Ausgrabung einer Siedlung in Süderbrarup (Brebel) aus der Zeit des Thorsberger Mooropferplatzes“