Wahre Sehnsuchtsorte: Der Speicherkoog Dithmarschen

Es gibt sie noch – die Orte, an die man so gerne zurückkehrt! Entlang der Nordseeküste von Schleswig-Holstein gibt es diese versteckten, vielleicht noch unbekannten oder gar belebten Orte, die keiner vergisst, weil die Erinnerungen an den Besuch einen nicht mehr loslassen- wahre Sehnsuchtsorte… hier ein Tipp: Der Speicherkoog Dithmarschen

Einmal in die Ferne schweifen, sich die leichte Brise um die Nase wehen lassen und einfach mal die Seele baumeln lassen: im Natur- und Erholungsraum Speicherkoog lässt es sich wunderbar entspannen und der Hektik des Alltages entfliehen. Spaziergänger und Wanderer und auch Wassersportler finden hier einen Traumplatz.

Für Windsurfer und SUP-Fahrer bietet das Speicherbecken einen idealen Spot, zumal er gezeitenunabhängig ist und somit fast immer „surfbar“ ist. Kitesurfer erklimmen den Deich und schlagen sich mit ihrem Board direkt in die Nordseewellen. Ganz besonders lebt der Speicherkoog aber von seinen zwei ausgedehnten Naturschutzgebieten, dem „Wöhrdener Loch“ und dem „Kronenloch“.

Bevor die Rede über die letztgenannten „Löcher“ ist, hier erst einmal Wissenswertes über den Speicherkoog Dithmarschen:

Der Speicherkoog Dithmarschen ist ein Koog an der Meldorfer Bucht im westlichen Dithmarschen. Mit Fertigstellung der Kompletteindeichung im Jahr 1979 ist er aktuell der jüngste Koog in Dithmarschen.

Er dient in erster Linie als Naturschutz- und Naherholungsgebiet – ein kleinerer Teil ist aber für die landwirtschaftliche Nutzung freigegeben. Er umfasst insgesamt eine Fläche von knapp 5.000 Hektar. Etwa 360 Hektar dienen als Staubecken für die Vorflut zur Entwässerung des großflächigen Hinterlandes.

Dieses Becken wird auch, wie oben erwähnt, von vielen Surfern genutzt. Der Koog wurde infolge der Sturmflut von 1962 eingedeicht. Bei dieser Flut erwiesen sich Deiche als zu niedrig oder zu schwach. Durch den Speicherkoog konnte die Deichlinie von 30 auf 15 Kilometer verkürzt werden, die Wartung der Deiche wurde dadurch erheblich vereinfacht.

Zum anderen hatte sich bereits vorher gezeigt, dass bei Sturmflut die Entwässerung aus den angrenzenden Gebieten nicht mehr funktionierte. Es kam regelmäßig zu Überflutungen im Binnenland, da sich das ablaufende Wasser in Küstennähe aufstaute.

Der Speicherkoog kann dieses Wasser aufnehmen. Der Koog schützt unter anderem den Christianskoog, der noch bei den Sturmfluten 1962 und 1976 evakuiert werden musste.

Viel Natur: Bis zu 250 Vogelarten beobachten fachkundige Naturliebhaber im Laufe des Jahres. Die große Vielfalt hat ihren Ursprung in der ganz unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Flächen.

Nun zu den ebenso erwähnen „Löchern“: Das Kronenloch ist ein 1985 eingerichtete Naturschutzgebiet im mittleren Teil des Kooges ist dieser 532 Hektar groß und ist ein Salzwasser-Biotop. Hier entwickelt sich die aufkommende Vegetation von einzelnen Salzwiesenpflanzen bis hin zur Verbuschung durch Weiden und Sanddorn, weitgehend ohne menschlichen Einfluss. Es besteht dort deshalb ein absolutes Betretungsverbot.

Durch den Bau einer Beobachtungsplattform und einer Beobachtungshütte bekommen die außenstehende Gäste einen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt. Bereitstehende Naturschutz-Informationsschilder geben dem Beobachter genaue detaillierte Anhaltspunkte zur Beobachtung der Fauna und Flora.

Das Wöhrdener Loch hat sich seit 1978 von einem Watt- über ein Salzwiesenbiotop zu einer offenen Graslandschaft für rastende Zugvögel, Küstenvögel und Bodenbrüter entwickelt. Damit sich keine Büsche und Bäume breitmachen, weiden hier Schafe und Robust-Rinder.

Wie komme ich da hin? Von Meldorf aus ist man mit dem PKW in 10 Minuten an den beiden Löchern, oder per Fahrrad in 15 Minuten. Bei Google-Maps kann man sich das anschauen: https://ogy.de/twz4

Vögel beobachten am Speicherkoog (C) Dithmarschen Tourismus

Beitrags-Foto: Naturschutzgebiet am Speicherkoog (C) Dithmarschen Tourismus

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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