Flensburg: Stolpersteine Große Straße 15 & Dorotheenstraße 28

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Am 29. Dezember 2019 verlegte Demnig in Memmingen den 75.000 Stolperstein.

Am 21.11.2019 hat der Kölner Künstler Gunter Demnig* in Flensburg drei Stolpersteine gesetzt. Die Initiative zu dieser Aktion ging aus von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (kurz VVN-BdA Kreisvereinigung Flensburg). Bis Ende 2014 wurden vierundzwanzig Stolpersteine in Flensburg verlegt, am 21.11.19 nun die Stolpersteine Nummer fünfundzwanzig, sechsundzwanzig und siebenundzwanzig. Zur Geschichte der Stolperstein-Aktionen in Flensburg:

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Lichter gegen die Dunkelheit: Rechtsextreme stören Online-Vortrag in der Gedenkstätte Ahrensbök

Die Gedenkstätte Ahrensbök ist eine am 8. Mai 2001 gegründete Gedenkstätte in Ahrensbök in Schleswig-Holstein. Sie liegt in einem ehemals als „wildes KZ“ genutzten Gebäude – dem einzigen, das in Schleswig-Holstein erhalten blieb. Am 27. Januar 2022 haben mutmaßlich Rechtsextreme einen Online-Vortrag in der Gedenkstätte martialisch gestört. In diesem Blogbeitrag wird über den Vorfall berichtet sowie die Frage geklärt: wie wird Mensch zum Faschisten?

Martialisch auftretende Störer versuchten am Donnerstagabend den Online-Vortrag von Prof. Jörg Wollenberg* zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu torpedieren. Die Zoom-Veranstaltung der Gedenkstätte Ahrensbök musste, wie es in einer Pressemitteilung vom 28.1.2022 hieß, zweimal unterbrochen werden.

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Flensburg: Kleine Sauermannsche Haus- und Hofgeschichte

Wer als Einwohner oder Gast Flensburg kennt, schätzt die vielen Höfe der Innenstadt. Die meisten sind schick restauriert (z. B. Rote Straße), einige wenige schäbig leer stehend. Ein nicht mehr so schicker ist der Sauermannhof am Holm. Dabei steht dieser für eine spannende Kaufmanns- und Kunst-Geschichte, die an mehreren Stellen Flensburgs spielt und über die nun hier berichtet wird.

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Historischen Piraten auf der Spur: Der notorische Unruhestifter Ralves Carsten von Norddeich

Ralves Karsten
Ralves Karsten kleiner Been,
Wo heftu dat also verseen
In disser sulven Saken:
Kummestu to Meldorp in,
Dien Hövet geit up den Staken.

Zitat Karl Müllenhoff, „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“. Kiel 1845

Piraterie, Verrat, Blutrache – an der Nordsee lebte vor fast 600 Jahren ein Mann, der Hamburger totschlug und Dithmarschen in Aufruhr versetzte. Bis in die Elbmündung sorgten die Überfälle für Unruhe, über den Mord und Totschlag hinaus.

Glaubt man den historischen Berichten, gab es in Dithmarschen einen ziemlich wilden Gesellen. Sein Name: Ralves Carsten*. Herkunft und Heimat: Norddeich bei Wesselburen.  Anfang des 15. Jahrhunderts, so berichten es alte Chroniken, beging wohl auch er Überfälle auf küstennahe Handelsschifffahrt mit seiner Bande.

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Gebäude erzählen Geschichten: Hotel Rasch, Flensburg

Wenn Gebäude reden könnten, würden sie die vielfältigsten, buntesten und verrücktesten Geschichten erzählen können. Das Leben spielt sich in den Gebäuden ab, seit Generationen und Epochen. Ob Dramen, Feste oder banaler Alltag, viele der Gebäude wahrten ihr würdiges Gesicht, während im Innern das Leben seine Spuren hinterließ.

prächtige Holsteiner Austern zu stärkendem Nachtimbiß“ – Um das Haus Nr. 56 in der Großen Straße in der Flensburger Innenstadt ranken sich einige Geschichten. In dem Gebäude, das direkt zum Nordermarkt hin ragt und wo heute ein Restaurant untergebracht ist, fand sich im 19. Jahrhundert ein Hotel. In dem Haus, das den Namen Rasch trug, beherbergte illustre und weltberühmte Gäste: Hans Christian Andersen, Theodor Fontane u.a. hießen sie – doch die Geschichte ist ein wenig länger und auch nicht unblutig …

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Böse Bauten – Flensburg: Trollturm Süd

Dreizehn Zombeck-Türme sind noch in Deutschland erhalten, zwei davon in der Flensburger Nordstadt. Der südliche beim Trollseeweg wurde als Diskothek genutzt. Doch das ist nicht die ganze Geschichte, über den Straßennamen „Trollseeweg“ ranken sich Sagen und Legenden.

Der Trollturm in der Steinstraße beim *Trollseeweg ist genau genommen ein Zombeck-Turm (offiziell: Luftschutzturm der Bauart Zombeck, umgangssprachlich auch „Rundbunker“).  Der Name beruht auf einen deutschen Hochbunkertyp aus dem Zweiten Weltkrieg. 1937 ließ der Konstrukteur Paul Zombeck den nach ihm benannten Rundturmtyp patentieren. Doch das ist nicht die ganze Geschichte, über den Straßennamen „Trollseeweg“ rankt sich eine Legende (mehr dazu weiter unten).

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Gebäude erzählen Geschichte : Die Stadtbibliothek Lübeck

Die Stadtbibliothek in Lübeck (offizieller Name: Bibliothek der Hansestadt Lübeck) ist eine öffentliche und wissenschaftliche Bibliothek, als letztere auch Schwerpunktbibliothek für Musik des Landes Schleswig-Holstein. Sie ist nach eigenen Angaben die reichste Altbestandsbibliothek Schleswig-Holsteins. 2022 wird die Bibliothek der Hansestadt Lübeck 400 Jahre alt. Das soll auch gebührend gefeiert werden. Alle Infos dazu in die Artikel

Mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm feiert die Stadtbibliothek Lübeck in Jahr 2022 ihr 400-jähriges Bestehen. 1622 in den Räumen eines ehemaligen Katharinenklosters gegründet, ist die Bibliothek im Laufe der Jahrhunderte zu einer modernen Einrichtung mit ca. 1 Millionen Medien gewachsen. Dabei ist der Altbestand – die älteste Handschrift stammt aus dem 11. Jahrhundert – genauso vertreten wie neue digital Angebote zum Beispiel Ebooks und Streaming-Dienste.

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Schöne Aussichten in Schleswig-Holstein

Weitblick über Felder, Wiesen, Flüsse, Städte, Seen und Meer bieten die in ganz Schleswig-Holstein verteilten Aussichtstürme, Leuchttürme, Seebrücken und Berge. Ja, richtig gehört – auch Erhebungen gibt es im meist platten Land zwischen den Meeren. Und wer noch mehr sehen und noch dazu etwas Besonderes erleben möchte, der kann sich für einen Rundflug entscheiden. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein verrät, wo es die besten Aussichtsmöglichkeiten gibt.

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Zeitgeschichte: Unsere Dörfer – Niedergang und Aufbruch

Am 9.11.2021 lief in der ARD die Dokumentation „Unsere Dörfer – Niedergang und Aufbruch“. Es ging in dieser Doku um die sogenannte Flurbereinigung und Gemeindereform in der Bundesrepublik Deutschland.
In der Doku werden auch Beispiele aus Schleswig-Holstein gezeigt, wie die ehemalig geplante Hotelanlage direkt am Deich von Westerhever. 5000 Betten sollten dem „Ort übergestülpt werden“, heißt es. Weiter kommen die Orte Goldbek in Nordfriesland und Orte in Eiderstedt zur Rede

Der Niedergang war geplant. In den 1960er-Jahren galt das Dorf als rückständig und Verkehrshindernis. So lautete der Befund von Planern und Bürokraten aus den Städten. Traditionsreiche Fachwerkbauten in der Dorfmitte wurden abgerissen und machten Platz für sterile Neubauten und breitere Straßen.

Der Dorfplatz wurde zum Parkplatz. Statt Menschen begegneten sich Autos. Dann verschwanden Eichen, Dorf-Linden, Bäcker, Schuster und Tante-Emma-Laden. Vielerorts kam der Pfarrer auch nur noch alle drei Wochen zum Gottesdienst ins Dorf. Doch jetzt blühen manche Dörfer wieder auf. Wer verantwortete den Niedergang und wer sorgt jetzt für neue Hoffnung?

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Von Stegen zu Erlebnismeilen: Seebrücken an der Ostsee-Schleswig-Holstein

Eine Seebrücke oder Landungsbrücke ist ein Bauwerk auf Holz-, Stahl- oder Betonpfählen, das vom Ufer ins Meer, in einen Binnensee oder in einen großen Fluss hinaus erbaut wurde. Im Unterschied zu einer Pier oder einer Mole ist eine Seebrücke kein aufgeschüttetes Bauwerk. Nicht überall steht ein Hafen zur Verfügung. Bernd Opfermann ist Ingenieur verschiedener Seebrücken in Schleswig-Holstein. Über ihn und seine Arbeit geht es in dem Beitrag

Damals nur ein schnöder Steg, heute Erlebnismeilen auf dem Wasser – das sind die Seebrücken an der Ostsee Schleswig-Holstein. „Früher ging die Brücke immer geradeaus, vorne noch ein Fahrgastanlager, das war’s. Heute will man dort auch etwas erleben“, sagt Bernd Opfermann, Ingenieur verschiedener Seebrücken in der Region zwischen Glücksburg und Travemünde und Protagonist der Podcast- und Videoreihe „Ostseelauschen“.

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