26. Dezember 1941: „Vor Antisemitismus aber ist man nur noch auf dem Monde sicher“, Hannah Arendt

Vor Antisemitismus aber ist man nur noch auf dem Monde sicher“ – Diese Warnung der Philosophin Hannah Arendt ist heute aktueller denn je. Der Text beleuchtet die Verbindung von Arendt zu Schleswig-Holstein und zeigt, wie ihr Werk in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus eine wichtige Rolle spielt. Zudem wird der aktuelle Anstieg des Antisemitismus in Europa im Kontext des Israel-Gaza-Konflikts 2023 thematisiert. Ein alarmierender Einblick in eine bedrohliche Realität.

„Vor Antisemitismus aber ist man nur noch auf dem Monde sicher“, schrieb die  jüdische deutsch-US-amerikanische Politik-Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt (1906-1975) am 26. Dezember 1941 in ihrem New Yorker Tagebuch. Arendts Zitat ist heute noch aktuell. Antisemitismus ist nach wie vor ein globales Problem. In vielen Ländern werden Juden diskriminiert und verfolgt.

Arendt schrieb dieses Zitat in ihrem Tagebuch am 26. Dezember 1941, dem Tag der Bombardierung von Pearl Harbor durch die Japaner. In ihrem Tagebuch beschreibt sie die Ereignisse des Tages und ihre Gedanken dazu.

Das Zitat ist eine Reaktion auf die zunehmende Verfolgung der Juden in Deutschland und Europa. Arendt sieht die Bombardierung von Pearl Harbor als einen weiteren Schritt in der Eskalation des Antisemitismus. Sie befürchtet, dass der Antisemitismus sich nun auch auf andere Länder ausbreiten wird.

Die Ergänzung „New Yorker Tagebuch“ ist wichtig, da es zeigt, dass Arendt das Zitat in den Vereinigten Staaten schrieb. In den USA war der Antisemitismus zwar nicht so stark ausgeprägt wie in Europa, aber er existierte dennoch. Arendts Zitat zeigt, dass sie sich Sorgen um die Sicherheit der Juden auch in den Vereinigten Staaten machte.

Bezug Hannah Arendt zu Schleswig-Holstein

Hannah Arendt hat selbst keinen Bezug zu Schleswig-Holstein, aber ihre Arbeit ist in Schleswig-Holstein präsent.

In Flensburg gibt es die Hannah-Arendt-Schule, eine Berufsschule für berufliche Orientierung und Berufsvorbereitung. Die Schule ist nach der Philosophin benannt, weil sie sich für die Rechte von Minderheiten und Flüchtlingen einsetzte.

Die Landesregierung Schleswig-Holsteins hat das Projekt DEBATTE ins Leben gerufen, das antirassistische Strukturen und die demokratische Kultur in Schleswig-Holstein stärken soll. Das Projekt ist nach Arendts Buch „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ benannt.

Arendts Werk wird auch an vielen anderen Schulen und Universitäten in Schleswig-Holstein gelehrt. Sie ist eine wichtige Denkerin für die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Totalitarismus und Demokratie.

Hier sind einige konkrete Beispiele für die Verbindung von Hannah Arendt und Schleswig-Holstein:

  • Die Hannah-Arendt-Schule in Flensburg bietet eine Reihe von Veranstaltungen und Projekten an, die sich mit Arendts Werk und ihren Ideen beschäftigen.
  • Das Projekt DEBATTE in Schleswig-Holstein hat eine Broschüre veröffentlicht, die sich mit Arendts Konzept des „Banales Bösen“ auseinandersetzt.
  • Die Universität Kiel hat eine Professur für „Politische Theorie und Ideengeschichte“ eingerichtet, die nach Hannah Arendt benannt ist.

Arendts Arbeit ist in Schleswig-Holstein ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Antisemitismus, Totalitarismus und Demokratie.

Aktueller Anstieg des Antisemitismus in Europa: Eine Warnung von Hannah Arendt im Kontext des Israel-Gaza-Konflikts 2023

Arendts Zitat ist heute aktueller denn je. Antisemitismus ist nach wie vor ein globales Problem. In vielen Ländern werden Juden diskriminiert und verfolgt.

Hannah Arendts Aussage „Vor Antisemitismus aber ist man nur noch auf dem Monde sicher“ ist eine Warnung vor der globalen Gefahr des Antisemitismus. Sie schrieb diese Aussage 1941, als der Holocaust in Europa bereits im Gange war. Sie befürchtete, dass der Antisemitismus sich nun auch auf andere Länder ausbreiten würde.

Die antisemitischen Ausschreitungen während des Krieges in Israel und Gaza 2023 sind ein Beispiel dafür, dass Arendts Warnung auch heute noch aktuell ist. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern kam es zu antisemitischen Übergriffen und Vandalismus.

Die Ausschreitungen wurden durch den Konflikt zwischen Israel und der palästinensisch sunnitisch-islamistische Terrororganisation Hamas in Gaza ausgelöst. Bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ermordeten die Terroristen mindestens 1.139 Menschen: Israelis und Israelbesucher, darunter Kleinkinder, Frauen, Senioren und Holocaustüberlebende, viele davon auf äußerst grausame Weise. 

Zugleich feuerte die Hamas tausende Raketen auf israelisches Gebiet und brach damit den seit 2014 offiziell gültigen Waffenstillstand mit Israel. Bei dem Massaker starben die meisten jüdischen Opfer an einem Tag seit dem Holocaust.  Zudem nahmen die Täter rund 240 Israelis und Israelbesucher als Geiseln und deportierten sie in den Gazastreifen.

Israel rief daraufhin erstmals seit 1973 den Kriegszustand aus, begann mit Luftbombardements von Hamas-Stellungen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen, um die Hamas zu zerschlagen. Die Kämpfe dauern bis dato an. Zwar wurden mittlerweile einige Hamas-Geiseln freigelassen, dennoch sind über die Hälfte von ihnen noch in der Hand der Terroristen. Ob sie noch leben, wissen nur die Terroristen. An 25. Dezember 2023 haben israelische Soldaten fünf Hamas-Geiseln aus Tunneln unterhalb des Flüchtlingsviertels Dschabalia geborgen.

Antisemitische Ausschreitungen in Deutschland 2023 

In Folge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel 2023 und des Beginns des Krieges in Israel und in Gaza am 7. Oktober 2023 kam es weltweit zu antisemitischen Ausschreitungen während des Krieges in Israel und Gaza 2023.

Es kam es zu zahlreichen Demonstrationen, Parolen, Ausschreitungen und Angriffen, die von antisemitischen oder antiisraelischen Motiven geprägt waren. Auf die einzelnen Ereignisse in Deutschland wollen wir, aus Zeit- und Platzgründen hier nicht weiter eingehen.

Fakt ist, dass die Ausschreitungen zeigen, dass Antisemitismus nicht nur ein Problem in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern ist. Es ist wichtig, sich gegen Antisemitismus zu engagieren und sich für die Rechte der Juden einzusetzen.

Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die gegen Antisemitismus ergriffen werden können:

  • Aufklärung und Bildung: Es ist wichtig, über Antisemitismus aufzuklären und Menschen für das Problem zu sensibilisieren.
  • Strafverfolgung: Antisemitische Straftaten müssen konsequent verfolgt werden.
  • Zivilgesellschaftliches Engagement: Zivilgesellschaftliche Organisationen können einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten.

Nur wenn alle gemeinsam gegen Antisemitismus vorgehen, kann es gelingen, diese Form der Diskriminierung und Gewalt zu bekämpfen. Der Verfasser ist jedoch skeptisch, ob es gelingt, denn: „Vor Antisemitismus aber ist man nur noch auf dem Monde sicher“.

Beitragsbild: Hannah Arendt 1933

Autor: Willi Schewski

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