Atommüllendlager Oldenswort: Geschichte einer gescheiterten Planung

Wir schreiben das Jahr 1967. Rund einen Kilometer südöstlich von Oldenswort auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland ist die Errichtung eines Atommüllendlagers geplant. Die Gemeinde hatte sich bereit erklärt, den Standort zur Verfügung zu stellen, und die Bundesrepublik Deutschland hatte die Absichtserklärung unterzeichnet. Doch es kam anders als geplant: Es bildet sich massiver Protest aus der Bevölkerung… Blicken wir zurück auf ein bewegtes Jahr.

Das schleswig-holsteinische Landeskabinett unter CDU Ministerpräsident Helmut Lemke beschließt 1967 gemeinsam mit der Zustimmung des Landrats von Eiderstedt und des Bürgermeisters der Gemeinde Oldenswort, Probebohrungen für den Bau eines Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einer Salzkaverne bei Oldenswort durchzuführen.

Geheimhaltung und „besondere Vorsichtsmaßnahmen“ bei Bürgerinformationen

Warum Oldenswort? Forschungsminister in Bonn war der Kieler Gerhard Stoltenberg und so ist es vielleicht auch kein Zufall, dass drei Orte in Schleswig-Holstein in die engere Auswahl als möglicher Standort für die Lagerung von Atommüll kamen.

Doch in Geesthacht waren die Kosten zu hoch und in Heide die Nähe zur erdölverarbeitenden Industrie zu groß. Nur in Oldenswort sah man gute Möglichkeiten für den Bau einer Höhle, in der die radioaktiven Rückstände gesammelt werden konnten.

In einem Sitzungsprotokoll vom 10. August 1967 wird festgehalten, dass die Bürger erst nach Abschluss der Probebohrungen „mit großer Vorsicht“ über das Vorhaben informiert werden sollten.

Eine Aktennotiz im November legen zudem fest, dass der Ankauf des gemeindeeigenen Grundstücks nicht durch die Gesellschaft für Strahlenschutz, sondern durch die Landesaufbaukasse erfolgen solle, um „falsche Schlüsse“ bei den Bürgern zu vermeiden.

Widerstand im Gemeinderat und Projektänderung: Verkauf von Gemeindeland und Ausbau des Forschungsbergwerks Asse

Energiewende-Demo am 22.03.2014 in Kiel auf dem Asmus Bremer Platz. Kundgebung auf dem Asmus Bremer Platz mit anschliessendem Demonstrationszug durch die Kieler Innenstadt

Als der Verkauf von 3,6 Hektar Gemeindeland zu einem überhöhten Preis für eine Ackerfläche diskutiert wird, erkennen einige Mitglieder im Gemeinderat die Situation und die Einwohner von Oldenswort protestieren energisch.

Es bildet sich eine Bürgerinitiative: „Oldenswort – Eine Gemeinde gegen Atomkraft“. Die Beteiligten geben regelmäßig Interviews und halten Vorträge über die Proteste. Sie sind auch an der Planung und Durchführung von Veranstaltungen beteiligt, die an die Proteste erinnern.

„Das war eine heiße Sache“, erinnert sich der Landwirt Uwe Dierks. Sein Vater war 1967 Bürgermeister von Oldenswort auf Eiderstedt und an einer Geschichte beteiligt, die für das Dorf böse hätte ausgehen können. Er hat sich immer wieder für die Bewahrung der Geschichte des Atommüllendlagers eingesetzt.

Doch am Ende scheitert das Vorhaben am Geld. Der Kreis Eiderstedt verlangt eine millionenteure Brücke über die Eider. Das war denn zu teuer für die Landesregierung.

Sie sieht sich veranlasst, das Projekt fallen zu lassen. Stattdessen wird das Forschungsbergwerk Asse in Niedersachsen ausgebaut.

Atommüll: Ein Problem, das nicht einfach gelöst werden kann

Die Geschichte des Atommüllendlagers in Oldenswort ist ein Beispiel für die starke Ablehnung der Atomkraft in Deutschland. Die Proteste in Oldenswort trugen dazu bei, dass die Bundesrepublik Deutschland ihren Atomausstieg beschloss.

Womit das Probleme mit der Endlagerung von Atommüll nicht geklärt ist – bis heute! Es gibt keine wissenschaftliche Einigkeit darüber, wie der Atommüll sicher und dauerhaft gelagert werden kann.

Die Lagerung in Salzstöcken, in tiefen geologischen Formationen oder auf dem Meeresboden ist jeweils mit Risiken verbunden. Außerdem gibt es keine politischen Lösungen für das Problem der Endlagerung.

Hier einige der größten Probleme mit der Endlagerung von Atommüll:

  • Die radioaktiven Abfälle sind über einen sehr langen Zeitraum gefährlich. Sie müssen daher sicher und dauerhaft gelagert werden.
  • Es gibt keine wissenschaftliche Einigkeit darüber, wie der Atommüll sicher gelagert werden kann.
  • Die Lagerung von Atommüll ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Es gibt keine politischen Lösungen für das Problem der Endlagerung.

Fazit: Die Probleme mit der Endlagerung von Atommüll sind komplex und es gibt keine einfachen Lösungen. Es ist wichtig, dass die Politik und die Gesellschaft sich dieser Probleme bewusst sind und gemeinsam nach Lösungen suchen. Nur die dauern, Jahrzehnte.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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