Buchtipp: „Lieblingsplätze Nordsee Schleswig-Holstein …“ von Elke Weiler 

Die Ferien- und Freizeit unbeschwert genießen, ohne Einschränkungen neue Orte und Menschen kennenlernen und aktiv sein, ohne auf Komfort zu verzichten? Kenner wissen, die Nordsee Schleswig-Holsteins bietet ein reichhaltiges Angebot an entspannte Ausflugsziele – auch abseits des Trubels. Erholung und Freizeitvergnügen sind dabei garantiert. Autorin Elke Weiler hat ihre 85 Lieblingsplätze zusammengestellt und in einem Buch veröffentlicht – wobei der Untertitel „für Senioren“ ein wenig irritiert. Doch der Reihe nach …

Die, die das Buch „Lieblingsplätze Nordsee Schleswig-Holstein …“ geschrieben hat, heißt Elke Weiler. Und sie kennt sich aus. Sie ist Reisejournalistin und Buchautorin und lebt auf der Halbinsel Eiderstedt in Nordfriesland. Sie berichtet über das Leben an der Nordsee, schreibt Geschichten und hier ganz speziell: über das langsame, entspannte oder auch neudeutsch, entschleunigte Reisen.

Im Verlag Gmeiner hat Frau Weiler im Februar 2022 ihr Buch veröffentlicht. Die Printausgabe ist 192 Seiten dick, hat die Ausmaße 14 x 21 cm (Paperback) und bietet 90 farb. Abbildungen. Der Clou: Mittels eines QR-Codes können Leser-/ innen zusätzlich die E-Book-Ausgabe kostenlos anfordern – ganz praktisch, wenn man das „Buch“ auf den Touren auf seinem Smartphone bei sich führen möchte.

Foto: (c) Willi Schewski

Inhalt / Stil / Service

Das Buch ist, nach dem Vorwort, in drei Kapitel unterteilt: 1. „Inseln und Halligen“, 2. „Nordfriesisches Festland“ und 3. „Dithmarschen“. Insgesamt finden Leserinnen und Leser 85 Lieblingsplätze der Autorin. Diese Lieblingsplätze werden je auf zwei Seiten vorgestellt. Auf der 1. (Halb-) Seite (oben) ein Foto sowie die wichtigsten Informationen (wie Website-Links, sanitäre Anlagen, Gastronomie-Tipps). Auf der 1. Unterseite und der folgenden zweiten Seite (siehe Foto) betextet die Autorin nun aus ihrer Sicht die Plätze und Orte. Am Ende der jeweiligen zweiten Seite finden Leserinnen und Leser noch Spezial-Tipps (in blauer Schrift).

Weilers Schreibstil ist dabei angenehm, teils poetisch, sie schreibt flüssig und verständlich. Die Sätze kurz und freundlich – wenn sie auch gelegentlich zu sehr in Floskeln und Allgemeinplätzen verfällt.

Es lohnt sich die Texte ausführlich zu lesen, und die Orte, Lokalitäten und Geschichten im Internet nach zu recherchieren – einige finden sich sogar hier im Blog. Zwar sind manche Lieblingsplätze der Autorin für Eingeweidete längst bekannt, dennoch finden sich in ihrem Buch einige Perlen (lassen Sie sich überraschen!).

Kritik

Das Buch trägt den vollständigen und korrekten Titel „Lieblingsplätze für Senioren.“. Das „für Senioren„stößt beim Verfasser nicht auf Gegenliebe. Zwar gehört er auch mittlerweile zur sogenannten „Senioren“-Generation (also nicht mehr 0 – 60) dennoch möchte er selber nicht so kategorisiert werden – auch nicht als Lese-Zielgruppe. Bei Titeln wie „Senioren-Reisen“ und „Senioren-Teller“, verliert er leicht die Contenance.

Hintergrund: Der Ausdruck „Senior“ wurde seit den 1970er Jahren semantisch verschoben. Unter anderem sind wir als Zielgruppe für Marketing-Experten relevant, die uns auch mit Schlagworten wie „Best Ager“ belegen oder etwas deutlicher: diskriminieren.

Die Bezeichnung Senior, von lateinischsenior  ‚älter‘, hatte ursprünglich eine fachspezifische Bedeutung. Gemeint waren die „Älteren“ in einem Familienverband (als Gegensatz zum Junior), den „Ältesten“ einer kirchlichen Gemeinschaft oder die sogenannten „Alten Herren“ der studentischen Korporationen.

Ältere deutschsprachige Wörterbücher definieren Senior ausschließlich in dieser spezifischen Bedeutung. Als Namenszusatz erscheint senior hinter dem Namen und dann meist abgekürzt als „sen.“ zur Unterscheidung von älteren von jüngeren sonst gleichnamigen Verwandten. Im Deutschen und britischen Englisch („Snr“) wird der Zusatz nicht durch Komma abgetrennt, im amerikanischen Englisch („Sr.“) kann ein Komma gesetzt werden.

Der Begriff entspricht damit dem vorherrschenden, durch Konsumorientierung und Marketing geprägten Verständnis älterer Menschen in der modernen Freizeitgesellschaft. 

Fazit

Trotz oben genannter Kritik darf der Verfasser dieses Buch empfehlen. Gefallen haben die Menge der Lieblingsplätze, die kurzen und informationsreichen Texte. Auch die Beschreibungen der Art der entschleunigten Besichtigungen der Orte gefällt. Nicht jede/r mag mit dem Fahrrad die Ortschaften besichtigen, so freut sich der Verfasser, dass die Autorin auch viele Tipps für „Nur“- Spaziergänger mit anbietet.

Leserinnen und Leser greifen in ihrem Buch auf ein vielfältiges Informations- und Servicepaket zu. Welcher Reiseführer listet schon nicht unwichtige Dinge wie sanitäre Anlagen auf? Und auch PKW-Parkplätze und Anreisemöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dürfen in keinem praktischen und „guten“ Reiseführer fehlten.

Zum Schluß sei noch gesagt, dass Buch ist nicht nur für erwähnte „Senioren“ zu empfehlen sondern auch für Singles, Paare, für Gruppe-Reisende, als Familie mit Älteren und/oder zusammen mit den Enkeln, Opa mit dem Enkeln und so weiter.

Das Buch kann stationär in jeder gut bestückten Buchhandlung um die Ecke erworben werden oder online beim Gmeiner Verlag oder im Buch-Versandhandel.

Auch lesen im Blog: MIT BIKING EMOTION ENTLANG DEN SCHÖNSTEN ECKEN DES OSTSEEKÜSTENRADWEGS

Fotos: Willi Schewski

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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