17. Mai 1545: Der Pirat Peter Wiben wird auf Helgoland getötet

Wir schreiben den 17. Mai 1545. Es ist der letzte Tag des Peter Wiben, auch bekannt als Peter Wiebe, Peter Wibe, Peter Wybe sowie unter dem Decknamen Hans Pommerink. Er wird von einem Stoßtrupp der Bauernrepublik, der auf zwei Schiffen auf Helgoland gelandet war, auf der Felseninsel überwältigt und erschossen. Seine Leiche wird nach Heide (Dithmarschen) gebracht und unter dem Jubel der Bevölkerung enthauptet und gerädert. Wer war Peter Wiben?

Wiben gilt bis heute als eine sagenumwobene Gestalt aus der Geschichte Schleswig-Holsteins. Über Herkunft und Familie Wibens ist nichts überliefert. Ebenso ist Wibens Geburtstag unbekannt. Wer war er? Lassen wir ihn selbst sprechen:

Eine Zeit lang lebte ich in Meldorf, wo ich als Landsknecht arbeitete und 1531 eine Streitkraft von über 500 Mann für die „Achtundvierziger“, das Verwaltungsorgan der Republik Dithmarschen, anführte. Ich wehrte mit meinen Männern den zuvor abgesetzten dänischen König Christian III. ab.

Jahre später, 1539, war ich gezwungen, mein Haus zu verlassen, ein Erbschaftsstreit verlief nicht zu meinen Gunsten. Verbittert suchte ich Zuflucht bei Christian III., doch er verweigerte sie mir. Ich suchte mir Gefolgsleute und suchte mein Glück als Straßenräuber. Schon bald schloss sich auch mein Bruder meiner Führung an. Wir setzten ganze Dörfer in Schutt und Asche. 1541 wurde ich gefangen genommen und vor ein Volksgericht gestellt.

Dieses Mal war das Glück auf meiner Seite, ich wurde freigesprochen. Mir wurde anerkannt, eine rechtmäßige Fehde gegen Dithmarschen zu führen, da mir das Haus entwendet wurde.

Dithmarschen erkannte das Urteil nicht an, so bat ich den Kaiser um Hilfe, welcher mich an den Erzbischof von Bremen verwies. Doch auch sein Urteil sollte nicht anerkannt werden.

Nach meinem Freispruch ließ ich mich unter dem Namen Hans Pommerink auf Helgoland nieder und unternahm mit Unterstützung von seinem Bruder und seinen 10-köpfigen Gefolgsleuten von der Insel aus Raubzüge nach Dithmarschen.

Quelle: Wikipedia

Die Dithmarscher Bauernrepublik war eine historische Gemeinschaft von Bauern in der Region Dithmarschen, die während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit in Norddeutschland existierte.

Die Dithmarscher Bauernrepublik war für ihren Kampf um Unabhängigkeit und Selbstverwaltung bekannt. Im Jahr 1500 erhoben sich die Dithmarscher gegen die dänische Herrschaft und schlugen mehrere Angriffe nieder. Peter Wiben war einer der Landsknechte, die in den Reihen der Dithmarscher kämpften.

Die Dithmarscher Bauern wurden oft von Landsknechten unterstützt, die Söldner waren und ihre Dienste gegen Bezahlung anboten. Diese Landsknechte waren oft erfahrene Kämpfer und trugen zu den militärischen Erfolgen der Dithmarscher bei.

Es ist bemerkenswert, dass Helgoland zu dieser Zeit von strategischer Bedeutung war und von verschiedenen Akteuren im Konflikt um die Vorherrschaft in der Region genutzt wurde. Die Dithmarscher Bauernrepublik kämpfte gegen die dänische Herrschaft und hatte wahrscheinlich versucht, Helgoland als Basis für ihre Aktivitäten zu nutzen.

17. Mai 1545: Peter Wibens Tod

Am 17. Mai 1545 soll die Bauernrepublik eine 100 Mann starke Truppe mit zwei voll ausgerüsteten Schiffen unter dem Kommando von Claus Suel nach Helgoland gesandt haben.

Der Stoßtrupp soll Wiben und dessen Bruder im Kampf überwältigt und erschossen haben. Ihre Leichen wurden nach Heide in Dithmarschen gebracht, wo sie unter dem Jubel des Volks enthauptet und gerädert wurden. 

Der Dichter Detlev von Liliencron veröffentlichte 1909 ein Gedicht über Peter Wiben, in der letzten Strophe der Ballade „Wiben Peter, der Landesfeind“ heißt es:

[…] Sie segeln mit der Leiche heim,
Frohlockend empfängt sie der Strand.
Begleitet von unzähligem Volk,
Fährt der Wagen durchs Marschenland.
In Heide auf dem Marktplatz schlägt
Der Henker den Kopf ab behende;
Und als der Schandpfahl das Totenhaupt trägt,
Klatschen sie Beifall ohn Ende.
Anncke Huck reißt am Bart ihn und hat geschrien:
“Ut is dien Wark, dat blödie,
Wo is mien Wurth, wo sünd mien Swien” –
Das war der Schluß der Tragödie.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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