Fünf geheimnisvolle Geschichten aus Nordfriesland

Nordfriesland ist eine Region voller Geheimnisse, Mysterien und Legenden. Nur wenige Regionen der Welt sind so geheimnisvoll und verführerisch wie Nordfriesland. Hier als Beispiel fünf Geschichten:

Eins: das „Geisterhaus“ in Husum

Das „Geisterhaus“ in Husum, auch bekannt als „Blaue Huset“, hat eine interessante Geschichte und es gibt viele Legenden und Geschichten, die sich um das Haus ranken.

Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert erbaut und hat im Laufe der Zeit verschiedene Besitzer gehabt. Im 19. Jahrhundert war es ein Schmiedeladen und später eine Weinstube. Im Laufe der Zeit wurde das Haus jedoch zunehmend vernachlässigt und verfiel zusehends.

Seit den 1960er Jahren befindet sich das Haus in Privatbesitz und es wurden im Laufe der Zeit immer wieder Renovierungen durchgeführt, um das Gebäude zu erhalten.

Das „Geisterhaus“ ist bekannt für seine unheimlichen Vorfälle, die angeblich seit Jahrzehnten passieren. Es wird erzählt, dass es dort spukt und dass unerklärliche Ereignisse stattfinden, wie zum Beispiel Möbel, die sich von selbst bewegen oder seltsame Geräusche, die man hören kann.

Es wird auch behauptet, dass das Haus von einer Frau bewohnt wurde, die hier Suizid begangen hat, und dass ihr Geist immer noch im Haus spukt.

Das „Geisterhaus“ ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen und Geisterjäger, die auf der Suche nach paranormalen Aktivitäten sind. Ob es sich bei den unheimlichen Vorfällen um reale Geistererscheinungen oder um bloße Legenden handelt, bleibt jedoch unklar und ist Gegenstand von Spekulationen und Diskussionen.

Zwei: Der „Totenweg“ in St. Peter-Ording

Photo by Julia Volk on Pexels.com

Der „Totenweg“ in St. Peter-Ording ist eine historische Straße, die von St. Peter-Ording-Dorf zum Strand führt. Der Weg hat seinen Namen von den Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs, als hier viele Opfer von Kriegshandlungen begraben wurden.

Während des Krieges wurden die Dünen und der Strand von St. Peter-Ording von den Nationalsozialisten zu einer Festung ausgebaut, um eine mögliche alliierte Invasion abzuwehren. In dieser Zeit fanden zahlreiche Gefechte zwischen den deutschen Verteidigern und den alliierten Streitkräften statt, bei denen viele Soldaten auf beiden Seiten getötet wurden.

Nach dem Krieg wurden die Überreste der Kämpfe und der Opfer auf dem „Totenweg“ begraben. Der Weg wurde später zu einem Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer des Krieges.

Heute ist der „Totenweg“ ein historischer Ort, der von vielen Touristen besucht wird. Auf dem Weg zum Strand findet man Gedenksteine, die an die Opfer des Krieges erinnern, sowie eine kleine Kapelle, die als Ort des Gebets und der Besinnung dient.

Der „Totenweg“ ist ein wichtiger Teil der Geschichte von St. Peter-Ording und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, den Frieden zu wahren und uns gegen Krieg und Gewalt einzusetzen.

Drei: Die „Geestharden-Klippen“ in Hörnum

Foto von Piermario Eva auf Unsplash

Die „Geestharden-Klippen“ in Hörnum sind für ihre atemberaubende Aussicht auf das Meer und die umliegende Landschaft bekannt. Die Klippen bieten einen wunderschönen Panoramablick auf die Nordsee und sind ein beliebter Ort für Spaziergänge und Wanderungen.

Allerdings ranken sich auch einige Legenden und Geschichten um die „Geestharden-Klippen“. Eine davon besagt, dass hier in vergangenen Zeiten Hexen verbrannt wurden und dass ihre Geister hier immer noch ihr Unwesen treiben. Diese Geschichte ist jedoch nicht belegt und es gibt keine historischen Aufzeichnungen, die darauf hinweisen würden, dass Hexen auf den Klippen verbrannt wurden.

Trotzdem ist die Geschichte der Hexenverfolgung ein wichtiger Teil der europäischen Geschichte, und es gibt viele Orte, an denen man heute noch Spuren dieser dunklen Vergangenheit findet. Es ist jedoch wichtig, diese Geschichten und Legenden kritisch zu betrachten und sich mit den historischen Fakten auseinanderzusetzen.

Die „Geestharden-Klippen“ sind also in erster Linie ein wunderschöner Ort mit einer atemberaubenden Aussicht, der es verdient, besucht zu werden. Ob es hier tatsächlich spukt oder nicht, bleibt jedoch jedem Besucher selbst überlassen, zu entscheiden.

Vier: Die „Weiße Frau“ von Schloss vor Husum

Das Schloss vor 1750, Stich aus Laurids de Thuras „Den danske Vitruvius“

Die „Weiße Frau“ von Schloss vor Husum ist eine berühmte Geistergeschichte aus Nordfriesland. Schloss vor Husum, auch bekannt als Schloss vor der Treene, ist ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert in der Nähe von Husum, das im Besitz der Familie Rantzau ist.

Die Legende besagt, dass eine junge Frau namens Adelheid, die im Schloss lebte, in den Tiefen der Nacht von ihrem Geliebten verlassen wurde. Tief betrübt, sprang sie aus dem Fenster des Schlosses und ihr Körper wurde nie gefunden. Seitdem wird sie als „Weiße Frau“ bezeichnet und ihr Geist soll immer noch im Schloss spuken.

Viele Besucher und Bewohner des Schlosses haben angeblich die „Weiße Frau“ gesehen oder ihre Stimme gehört. Es wird erzählt, dass sie durch die Korridore des Schlosses schwebt und manchmal auch die Gäste im Schloss besucht.

Es gibt auch eine Geschichte, die besagt, dass die „Weiße Frau“ den Bewohnern des Schlosses bei Bedarf Hilfe und Schutz bietet. Es wird erzählt, dass sie den Bewohnern des Schlosses in schwierigen Zeiten beistand und sie beschützte.

Die „Weiße Frau“ von Schloss vor Husum ist eine faszinierende Geistergeschichte und hat im Laufe der Jahre viele Menschen in ihren Bann gezogen. Auch heute noch ist sie ein beliebtes Thema für Geschichtenerzähler und Touristen, die das Schloss besuchen.

Fünf: Die „Braut von Bökingharde“

Foto von Fast Glass FX auf Unsplash

Die „Braut von Bökingharde“ ist eine nordfriesische Sage, die sich um eine junge Frau namens Wiebke dreht. Es wird erzählt, dass sie am Tag ihrer Hochzeit von einem schweren Unwetter überrascht wurde, das die Gegend heimsuchte.

Als sie auf dem Weg zur Kirche war, wurde sie von einer Flutwelle ins Meer gerissen. Ihr Körper wurde nie gefunden, aber es wird gesagt, dass man manchmal ihre Stimme hören kann, wenn man in der Nähe von Bökingharde ist.

Es wird erzählt, dass sie den Menschen in der Gegend in schwierigen Zeiten Schutz und Hilfe bietet und dass ihr Geist immer noch durch die Wälder und Felder von Bökingharde streift. Die Sage der „Braut von Bökingharde“ ist eine der vielen geheimnisvollen Geschichten und Legenden, die die nordfriesische Kultur bereichern.

Sechs: Der „Teufelspfahl“ von Sylt

Foto von Jan Huber auf Unsplash

In den Dünen von Sylt gibt es einen hölzernen Pfahl, der als „Teufelspfahl“ bekannt ist. Es wird erzählt, dass der Pfahl von einem Fischer aufgestellt wurde, der bei einem Sturm fast ertrunken wäre.

Der Fischer soll den Teufel um Hilfe angefleht haben, woraufhin ihm der Teufel einen Pfahl aus dem Meer reichte, an dem er sich festhalten konnte. Seitdem gilt der Pfahl als Zeichen für die Macht des Teufels und als Warnung an die Seeleute vor den Gefahren des Meeres.

Es wird gesagt, dass der Pfahl noch immer von Zeit zu Zeit verschwindet und an anderer Stelle wieder auftaucht, als Zeichen für den Unberechenbarkeit des Meeres und der Kräfte, die es beherrschen.

Sieben: Der „Tote Mann“ von St. Peter-Ording

Foto von Marvin Radke auf Unsplash

In St. Peter-Ording gibt es einen Ort, der als „Toter Mann“ bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine Sanddüne, auf der angeblich einst ein Mann begraben worden sein soll. Die Legende besagt, dass der Mann ein Strandläufer war, der während eines heftigen Sturms ums Leben kam.

Seitdem soll sein Geist auf der Düne umherwandern und sich den Menschen zeigen, die in der Nähe sind. Es wird gesagt, dass der „Tote Mann“ oft als ein Schatten oder ein Nebelwesen zu sehen ist und dass er manchmal den Strandläufern hilft, indem er ihnen den Weg durch den Sturm weist.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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