Neustädter Bucht – 3. Mai 1945: ,,Cap Arcona“ & „Thielbek“ – Katastrophe

Kurz bevor der Zweite Weltkrieg in Europa endete, wurden etwa 7.000 KZ-Häftlinge am 3. Mai 1945 Opfer eines tragischen und von den Nationalsozialisten bewusst kalkulierten Irrtums: Britische Truppen versenkten das deutsche Passagierschiff ,,Cap Arcona“ und den Frachter ,,Thielbek“ in der Ostsee vor Neustadt.

Sie gingen davon aus, dass sich deutsche Truppen auf den Schiffen absetzen wollten ­ stattdessen befanden sich Häftlinge, vor allem aus dem Konzentrationslager Neuengamme, an Bord. Am 3. Mai 1945 gehen in der Neustädter Bucht die Schiffe ,,Cap Arcona“ und ,,Thielbek“ unter. 7.000 Menschen sterben.

(1) Die Cap Arcona war ein Luxusdampfer und das Flaggschiff der Hamburg-Südamerika-Linie. Er wurde nach dem Kap Arkona auf der Insel Rügen benannt.

Das Schiff wurde am 3. Mai 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs durch britische Flugzeuge versenkt, wobei die meisten der an Bord aufhaltenden ca. 4600 KZ-Häftlinge ums Leben kamen. 2800 Häftlinge kamen auf dem Begleitschiff Thielbek ums Leben.

(2) Die Thielbek war ein 2.815 BRT großes deutsches Frachtschiff, das mit tausenden KZ-Häftlingen an Bord in der Endphase des Zweiten Weltkriegs am 3. Mai 1945 zusammen mit der Cap Arcona und der Deutschland in der Neustädter Bucht bei einem Angriff britischer Jagdbomber versenkt wurde.

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Foto: ROYAL AIR FORCE/IMPERIAL WAR MUSEUM LONDON

Operation „Regenbogen“

Die Versenkung der „Cap Arcona“ und der „Thielbek“ war Teil der Operation „Regenbogen“, die darauf abzielte, die deutsche Marine in der Ostsee zu eliminieren und die Küste für die alliierten Truppen zu sichern. Die beiden Schiffe waren jedoch keine Kriegsschiffe, sondern zivile Passagierschiffe, die von der SS für den Transport von Häftlingen eingesetzt wurden.

Die Häftlinge an Bord waren Teil eines Todesmarsches, der aus dem KZ Neuengamme in Hamburg evakuiert wurde, als die alliierten Truppen näher rückten. Es wird geschätzt, dass etwa 7.000 Häftlinge an Bord der beiden Schiffe waren, von denen nur wenige hundert den Angriff und die anschließende Evakuierung überlebten.

Die Versenkung der Schiffe war ein schweres Kriegsverbrechen, da die britischen Piloten wussten, dass sich Tausende von unschuldigen Zivilisten und KZ-Häftlingen an Bord befanden. Einige argumentieren jedoch, dass die Aktion notwendig war, um die deutsche Verteidigung zu schwächen und den Krieg zu beenden.

Die Versenkung der „Cap Arcona“ und der „Thielbek“ ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und ein trauriges Beispiel dafür, wie unschuldige Zivilisten und Häftlinge oft die Opfer von Kriegshandlungen werden.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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