Was ist eigentlich … ein Redder?

Ein Redder ist ein Landschaftselement, das vor allem in Schleswig-Holstein zu finden ist. Es handelt sich dabei um einen langgestreckten Wall aus Erde oder Steinen, der früher zur Entwässerung von Feuchtgebieten angelegt wurde.

Durch den Wall wurde das Wasser von den umliegenden Flächen abgeleitet, um diese für die landwirtschaftliche Nutzung trockenzulegen. Oft sind Redder von Bäumen oder Sträuchern gesäumt und haben so auch eine landschaftliche und ökologische Bedeutung.

Heute dienen viele Redder als Wanderwege und sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes in Schleswig-Holstein.

Woher stammte der Name?

Der Name „Redder“ kommt vom altnordischen Wort „reithr“, was so viel wie „Weg“ oder „Damm“ bedeutet. Der Bau von Reddern geht in Schleswig-Holstein auf das Mittelalter zurück. Zur Entwässerung von sumpfigen Gebieten wurden die Redder angelegt, um das Wasser von den Feldern wegzuleiten und so fruchtbares Land zu gewinnen. Dabei wurden oft mehrere Redder parallel angelegt, um eine bessere Entwässerung zu erreichen.

Redder waren nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft, sondern hatten auch eine Bedeutung als Verkehrswege. Viele der Redder wurden später zu wichtigen Straßen und Wegen ausgebaut und dienen bis heute als Verbindung zwischen den Dörfern und Städten in Schleswig-Holstein.

Inzwischen haben Redder auch eine ökologische Bedeutung. Sie bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und sind oft von alten Baumbeständen gesäumt. Viele Redder sind heute als Wanderwege ausgebaut und laden dazu ein, die Landschaft und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins zu entdecken.

Unterschied Redder zum Waldweg

Ein Redder und ein Waldweg sind grundsätzlich zwei verschiedene Landschaftselemente. Ein Redder ist ein Wall, der meist langgestreckt und künstlich angelegt ist, um Feuchtgebiete zu entwässern und landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Ein Waldweg hingegen ist ein Weg, der durch einen Wald führt und meist auf natürliche Weise durch die Bewegung von Tieren oder Menschen entstanden ist.

Während Redder oft parallel angelegt und von Bäumen oder Sträuchern gesäumt sind, verläuft ein Waldweg meist direkt durch den Wald und ist von Bäumen umgeben. Ein Redder kann also auch ein Waldweg sein, wenn er durch einen Wald führt. Umgekehrt ist aber nicht jeder Waldweg ein Redder.

Beide Landschaftselemente haben jedoch gemeinsam, dass sie als Wanderwege genutzt werden können und einen Einblick in die Natur und Kulturgeschichte der Region bieten.

Wo in Schleswig-Holstein finde ich Redder?

Redder findet man vor allem in den Marschgebieten Schleswig-Holsteins. Besonders häufig sind sie in Nordfriesland anzutreffen, aber auch in Dithmarschen und anderen Regionen Schleswig-Holsteins gibt es viele Redder. Einige der bekanntesten Redder-Wege führen durch die Gemeinden St. Peter-Ording, Friedrichstadt und Tönning.

Ein Beispiel für einen bekannten Redder ist der „Rotbuchen-Redder“ in der Nähe von Garding in Nordfriesland. Hier kann man auf einer Strecke von etwa 4 Kilometern durch eine malerische Landschaft aus Marschwiesen, Knicks und Baumreihen wandern. Auch der „Friedrichstadt-Redder“ ist sehr bekannt und führt auf einer Strecke von etwa 10 Kilometern durch die schöne Landschaft der Eider-Treene-Sorge-Niederung.

Es gibt jedoch noch viele weitere Redder in Schleswig-Holstein, die es zu entdecken gilt. Eine gute Möglichkeit, um die Landschaft und Kulturgeschichte der Region zu erkunden, ist eine Redder-Wanderung, bei der man auf den Spuren der alten Entwässerungskanäle durch die Landschaft wandert.

Tipp: Einen historisch bedeutenden Redder kann man sich im Naturerlebnisraum Stollberg im Kreis Nordfriesland, Nähe Bredstedt anschauen (hierzu eine pdf mit weiterführenden Informationen) .

Beitragsfoto: Redder in Siek, (Kreis Stormarn) Quelle: Wikipedia

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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