Sieben skurrile und kuriose Geschichten aus Schleswig-Holstein (2)

Schleswig-Holstein bietet einige spannende Skurrilitäten und Kuriositäten, die sicherlich noch nicht jeder kennt. Wussten Sie, dass

die „Krabben-Polizei“ von Büsum eine kuriose Geschichte aus Schleswig-Holstein ist? Im Jahr 2015 riefen kluge Menschen in Büsum an der Nordsee eine „Krabben-Polizei“ ins Leben. Grund: um gegen den Diebstahl von Krabben vorzugehen. Die Idee entstand, nachdem es vermehrt zu Diebstählen von Krabben auf Fischkuttern gekommen war.

Die „Krabben-Polizei“ bestand aus freiwilligen Helfern, die auf Booten patrouillierten und nach Krabben-Dieben Ausschau hielten. Sie waren mit Warnwesten und Mützen mit dem Aufdruck „Krabben-Polizei“ ausgestattet und sollten potenzielle Diebe abschrecken. Die Aktion erregte bundesweit Aufmerksamkeit und schuf für viel Spaß und gute Laune.

Obwohl die Krabben-Polizei keine offizielle Polizeieinheit war, trug sie dazu bei, das Bewusstsein für den Schutz von Krabben und anderen Meereslebewesen zu schärfen.

Die Schokoladenkönigin von Flensburg

Die „Schokoladenkönigin“ von Flensburg ist Charlotte Ludwig, die Gründerin der Flensburger Schokoladenfabrik. Sie wurde 1882 in Flensburg geboren und hatte eine Leidenschaft für Schokolade. Zusammen mit ihrem Mann gründete sie 1908 die Flensburger Schokoladenfabrik und begann, ihre Schokolade unter dem Markennamen „Chocola“ zu verkaufen.

Charlotte Ludwig hatte einen einzigartigen Geschäftssinn und war sehr erfolgreich in der Schokoladenindustrie. Sie reiste oft nach Belgien und in die Schweiz, um die neuesten Technologien und Trends in der Schokoladenherstellung zu erlernen und in ihre eigene Fabrik zu integrieren.

Sie war auch eine Vorreiterin in der Einführung von modernen Marketing-Techniken, wie beispielsweise die Verwendung von Werbung in Zeitschriften.

Aufgrund ihres Geschäftssinns und ihrer Liebe zur Schokolade wurde Charlotte Ludwig auch als „Schokoladenkönigin“ bekannt. Sie führte das Unternehmen bis zu ihrem Tod im Jahr 1957 und ihre Nachkommen führten es bis in die 1990er Jahre weiter. Heute ist die Flensburger Schokoladenfabrik wieder im Familienbesitz und stellt immer noch hochwertige Schokoladenprodukte her.

Der „Eulenspiegelbrunnen“ in Mölln

The Beggars (Eulenspiegel) by Lucas van Leyden is licensed under CC-CC0 1.0

Der Eulenspiegelbrunnen in Mölln ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt und befindet sich auf dem Marktplatz. Der Brunnen wurde im Jahr 1910 errichtet und zeigt eine Bronzestatue von Till Eulenspiegel, einem mittelalterlichen Schalk und Narren.

Die Statue zeigt Till Eulenspiegel auf einer Schildkröte reitend, während er eine Gans in der Hand hält. Auf dem Sockel des Brunnens befindet sich ein Relief, das verschiedene Szenen aus dem Leben von Till Eulenspiegel darstellt.

Der Eulenspiegelbrunnen ist nicht nur ein touristisches Highlight, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische. Er wird oft für Veranstaltungen und Konzerte genutzt und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Mölln.

Lust auf einen Besuch? Mehr Infos unter dieser Adresse.

Das „Wolfskind“ von Kiel

Illustration von J. Lockwood Kipling, 1895

Das „Wolfskind“ von Kiel ist eine Legende über ein Mädchen, das angeblich im 18. Jahrhundert von Wölfen aufgezogen wurde. Die Geschichte besagt, dass das Mädchen von seinen Eltern verlassen wurde und von Wölfen gefunden wurde, die es aufzogen und beschützten. Das Mädchen soll später von Jägern gefunden und zurück in die Zivilisation gebracht worden sein.

Es gibt verschiedene Varianten der Legende, die sich in Details unterscheiden. Einige Versionen besagen, dass das Mädchen in der Nähe von Kiel gefunden wurde und später in einem Kloster aufgenommen wurde. Andere Versionen behaupten, dass das Mädchen in der Wildnis von Schweden gefunden wurde und später als Hofdame am schwedischen Königshof lebte.

Es gibt jedoch keine konkreten Beweise dafür, dass die Geschichte des Wolfskindes von Kiel tatsächlich wahr ist. Es wird vermutet, dass die Legende im 19. Jahrhundert erfunden wurde, um Touristen anzulocken und die Bekanntheit der Region zu steigern. Heute wird die Geschichte jedoch weiterhin erzählt und ist ein Teil der lokalen Folklore von Kiel.

Der „Heilige Berg“ von Ratzeburg

Ratzeburg See, Foto von Freysteinn G. Jonsson auf Unsplash

Der „Heilige Berg“ von Ratzeburg ist ein Hügel am Ufer des Ratzeburger Sees in Schleswig-Holstein. Er ist etwa 50 Meter hoch und hat eine markante Kuppe. Der Berg ist ein heiliger Ort der germanischen Mythologie und gilt als ein wichtiger Kultplatz der Sachsen.

In der germanischen Mythologie war der Berg der Ort, an dem der Gott Odin seine Toten sammelte und sie in sein Reich Valhalla führte. Die Sachsen verehrten den Berg als heiligen Ort und nutzten ihn für Rituale und Opfergaben.

Im Mittelalter wurde auf dem Heiligen Berg eine Burg errichtet, die später zu einem Kloster umgewandelt wurde. Heute steht auf dem Gipfel des Berges eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Ratzeburger See und die umliegende Landschaft hat.

Der Heilige Berg von Ratzeburg ist heute eine beliebte Touristenattraktion und ein wichtiges kulturelles Erbe der Region.

Hexenkeller Friedrichstadt

Friedrichstadt, Stadtkern, Foto von Frank Weichelt auf Unsplash

Der „Hexenkeller“ befindet sich in der Stadt Friedrichstadt in Schleswig-Holstein. Friedrichstadt ist eine historische Stadt, die von niederländischen Einwanderern im 17. Jahrhundert gegründet wurde und bis heute ihren niederländischen Charme bewahrt hat.

Der Hexenkeller ist ein alter Gewölbekeller unter dem Stadthaus von Friedrichstadt und wird heute als Museum und Touristenattraktion genutzt. Der Keller hat eine bewegte Geschichte: Im 16. Jahrhundert wurde er als Gefängnis genutzt, später diente er als Lager für Kriegsmaterial und während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Luftschutzbunker genutzt.

Der Name „Hexenkeller“ stammt aus einer Legende, nach der der Keller von Hexen genutzt wurde, die hier ihre dunklen Rituale abhielten. Heute ist der Hexenkeller ein Ort, an dem man in die Geschichte von Friedrichstadt eintauchen und mehr über das Leben und die Kultur der niederländischen Einwanderer erfahren kann. Mehr über das Museum, hier

Die „Käsestraße Schleswig-Holstein“

Photo by Irita Antonevica on Pexels.com

Die „Käsestraße Schleswig-Holstein“ ist eine touristische Route, die sich den Käseproduzenten und Käsereien der Region widmet. Die Route führt durch das ganze Bundesland und bietet den Besuchern die Möglichkeit, verschiedene Käsesorten und andere regionale Spezialitäten zu probieren.

Auf der Käsestraße können Besucher zum Beispiel die Hofkäserei Backensholz in Hohenfelde besuchen, wo Käse aus Ziegenmilch hergestellt wird, oder die Käsemanufaktur Rehm in Daldorf, die sich auf Käse aus Schafsmilch spezialisiert hat. Es gibt auch eine Reihe von Veranstaltungen entlang der Route, wie zum Beispiel das jährliche Käsefest in Eutin.

Die „Käsestraße Schleswig-Holstein“ ist nicht nur für Käseliebhaber interessant, sondern bietet auch Einblicke in die landwirtschaftliche Tradition und Kultur der Region. Hier alle Infos auf einer pdf

Das war der zweite Teil unserer Reihe „Sieben skurrile und kuriose Geschichten aus Schleswig-Holstein“. Sie wird da sehr erfolgreich (massivst angeklickt) fortgeführt!

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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