James Krüss – der Mann, der „Timm Thaler“ erfand

„James Krüss hat Glück gehabt? Freilich! Auch Glück ist ein Talent, und wer kein Glück hat, hat ein Talent zu wenig. Es gab keine Umwege. Es gab keine Sackgassen. Das Glück hatte geholfen, die Laufbahn abzustecken. Nur eben, laufen musste der junge Mann selber. Und wie er lief! Ich kann es bezeugen. Ich stand neben der Laufbahn. Ich sah ihm zu. Und ich hielt ihm die Daumen“ Erich Kästner über den Schriftsteller, zitiert aus „James Krüss – Insulaner und Weltbürger“, von Klaus Doderer, 2009

James Krüss war ein deutscher Schriftsteller und Dichter, der vor allem durch seine Kinderbücher und Gedichte bekannt geworden ist. Er wurde am 31. Mai 1926 auf Helgoland geboren und verstarb am 2. August 1997 in Gran Canaria, Spanien.

Krüss wuchs auf der Insel Helgoland auf, die ihn später auch zu vielen seiner Geschichten und Gedichte inspirierte. Er studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte in Marburg und Frankfurt am Main. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer und Journalist, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“, „Die Weihnachtsmaus“, „Henriette Bimmelbahn“ und „Das große Buch von Kasimir“. Viele seiner Bücher wurden auch verfilmt oder als Hörspiele umgesetzt.

James Krüss erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen und Preise für sein literarisches Schaffen. Sein Werk ist bis heute bei vielen Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt.

„Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen„

„Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ enthält psychologisch interessante Aspekte. Die Geschichte handelt von einem Jungen namens Timm Thaler, der sein Lachen an einen mysteriösen Mann namens Baron Lefuet verkauft, um immer zu gewinnen, aber dafür seine Fähigkeit zu lachen verliert.

Das Buch enthält Gesellschafts- und Konsumkritik, insbesondere bei den Schilderungen des sozialen Aufstiegs von Timms Stiefmutter und dem Kapitalismus als Religion des Barons.

Eher am Rande treten dabei die „satanischen“ Eigenarten des Barons wie auch seine Spießgesellen in Erscheinung, etwa der als Signor Grandizzi getarnte Dämon Behemoth; gleichwohl werden sie zur Erklärung der teilweise übernatürlich anmutenden Fähigkeiten des Barons in der Handlung benötigt.

Dem gegenüber stehen andererseits positive Beschreibungen von Timms kleinbürgerlicherExistenz, von seiner Freundschaft zu Reedereidirektor Rickert und dessen Mutter, zu dem Seemann Jonny und zu Steward Kreschimir, der dem Baron seine Augen verkauft hat.

Andere Stimmen vertreten die These, Krüss zeichne das Psychogramm Timm Thalers als dasjenige eines missbrauchten Kindes. Krüss habe das Drama eines Jungen geschrieben, der von einem Erwachsenen gefügig gemacht wird.

Quellen / Weiterführende Informationen

„James Krüss – Insulaner und Weltbürger„, von Klaus Doderer, 2009

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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