Sieben skurrile und kuriose Geschichten aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein bietet einige spannende Skurrilitäten und Kuriositäten, die sicherlich noch nicht jeder kennt. Wussten Sie, dass ….

das Wahrzeichen von Schleswig-Holstein, der Holstentor in Lübeck, in der Vergangenheit oft falsch dargestellt wurde? Es wurde zum Beispiel auf der deutschen 50-Pfennig-Münze der 1950er und 1960er Jahre mit einer falschen Anzahl von Türmen abgebildet.

Das Holstentor hat in der Realität zwei Türme, auf der Münze waren jedoch drei Türme abgebildet.

Dieser Fehler wurde entdeckt, nachdem die Münzen bereits in großen Stückzahlen produziert worden waren. Trotzdem wurden sie in den Umlauf gebracht und sind heute bei Sammlern sehr beliebt. Die Münze mit dem falschen Türmchen ist ein interessantes Beispiel dafür, wie kleine Fehler zu unerwarteten Sammlerstücken werden können.

Und noch eine Geschichte aus Lübeck: Die „Lübeck-Fälschung“

Gerda Jo Werner auf der Rückseite der deutschen 50-Pfennig-Münze

Die sogenannte „Lübeck-Fälschung“ bezieht sich auf eine 50-Pfennig-Münze aus dem Jahr 1949, die angeblich in Lübeck geprägt wurde. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Münze eine Fälschung war, die von einem Gauner namens Stefan Weinert hergestellt worden war.

Weinert hatte sich auf die Herstellung von falschen Münzen spezialisiert und hatte bereits eine beträchtliche Anzahl gefälschter Münzen in Umlauf gebracht, als er schließlich von der Polizei gefasst wurde.

Die Lübeck-Fälschung wurde später zu einem Sammlerstück und ist heute eine der bekanntesten Münzfälschungen Deutschlands. Obwohl sie inzwischen als Fälschung identifiziert wurde, hat sie dennoch einen hohen Sammlerwert und wird oft bei Auktionen und in Sammlerkreisen gehandelt.

Der Nord-Ostsee-Kanal & der Ort der ersten Filmaufnahmen in Deutschland

Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal, Sicht von Nordmarkhalle, Willy-Brandt-Platz. Rendsburg.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist mit 98,7 Kilometern der längste künstliche Wasserweg in Deutschland. Der Nord-Ostsee-Kanal (in Deutschland bis 1948 Kaiser-Wilhelm-Kanal genannt) verbindet die Nordsee (Elbmündung) mit der Ostsee (Kieler Förde).

1887 erfolgte die Grundsteinlegung und 1895 die Eröffnung der kleinen Doppelschleuse Brunsbüttel und Holtenau. Die großen Doppelschleusen in Brunsbüttel und Holtenau wurden 1914 eröffnet. Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine Bundeswasserstraße und die meistbefahrene künstliche  Seeschifffahrtsstraße der Welt.

Am  21. Juni 1895 eröffnete Kaiser Wilhelm II. den damals nach seinem Großvater Kaiser-Wilhelm benannten Kanal. Mit dabei war der Brite Birt Acres und der bediente seine Filmkamera. Acres drehte die Zeremonie. Noch konnte er nicht wissen, das dieses die älteste Filmaufnahme Deutschlands werden sollte. Mehr dazu im Blog unter „Opening of the Kiel Canal“ – Die älteste Filmaufnahme Deutschlands.

Der Leuchtturm von Travemünde

Leuchtturm und Travemündung 1604

In Schleswig-Holstein gibt es zahlreiche Leuchttürme, darunter auch der älteste Leuchtturm Deutschlands, der Leuchtturm von Travemünde, der im Jahr 1539 errichtet wurde. Der Leuchtturm von Travemünde ist ein historischer Leuchtturm an der Mündung der Trave in die Ostsee.

Er wurde im Jahr 1539 erbaut und ist damit der älteste Leuchtturm Deutschlands. Ursprünglich diente er der Navigation der Schiffe in der Lübecker Bucht und dem Schutz der Hafeneinfahrt von Travemünde.

Der Turm ist 31 Meter hoch und hat eine runde, weiße Mauer mit einem roten Kegeldach. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Leuchtturm mehrfach restauriert und modernisiert. Heute ist er ein beliebtes Wahrzeichen von Travemünde und ein wichtiger Anlaufpunkt für Touristen und Schiffsverkehr.

Kiel wichtiger Standort für den Walfang

Photo eines Wahlfangkutters by Kim Gamara on Pexels.com

Kiel war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Standort für den Walfang. Die Stadt hatte einen eigenen Walfängerhafen und zahlreiche Kieler Schiffe waren an Walfangexpeditionen beteiligt. Der Walfang war damals eine bedeutende Industrie in Schleswig-Holstein und brachte der Region auch wirtschaftlichen Wohlstand. Heute gibt es in Kiel keine Walfangindustrie mehr, die Stadt ist jedoch weiterhin ein wichtiger Standort für die maritime Industrie.

Die Möwen-Schlacht von Eckernförde

Photo by Ahmed u30c4 on Pexels.com

Im Jahr 1889 soll es in Eckernförde zu einer regelrechten Schlacht zwischen den örtlichen Fischern und einer Armee von Möwen gekommen sein.

Die Möwen hatten sich auf den Booten der Fischer niedergelassen und die frisch gefangenen Fische gestohlen. Die Fischer waren daraufhin so wütend, dass sie sich mit Harpunen, Knüppeln und anderen Waffen bewaffneten und gegen die Vögel vorgingen. Es soll zu einem regelrechten Gefecht zwischen den Fischern und den Möwen gekommen sein, bei dem viele Vögel getötet wurden.

Die Möwen-Schlacht von Eckernförde wurde zu einer Legende und diente als Inspiration für verschiedene Kunstwerke und Geschichten. Sie zeigt, wie skurrile Ereignisse manchmal einen Platz in der Geschichte einnehmen und auch Jahre später noch in Erinnerung bleiben können.

Der Lego-Mann von Sylt

Foto von Daniel K Cheung auf Unsplash

Im Jahr 2017 wurde am Strand von Sylt ein kleiner Mann aus Lego-Steinen entdeckt, der vermutlich aus einem Frachtschiff-Container gefallen war. Der „Lego-Mann“ war etwa 20 Zentimeter groß und hatte eine grüne Kapuze sowie eine blaue Jeans an. Er wurde schnell zum Internet-Star und sorgte für viel Aufmerksamkeit und Erstaunen.

Die Geschichte des Lego-Manns von Sylt zeigt, wie unerwartete Dinge durch Zufall an ungewöhnlichen Orten auftauchen können. Der Fund hat auch dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Plastikmüll im Meer zu schärfen. Viele Menschen haben sich darüber Gedanken gemacht, wie viel Müll möglicherweise in den Ozeanen treibt und wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen.

Dieses war nur eine kleine Auswahl an Skurrilitäten und Kuriositäten aus dem Land zwischen den Meeren. Die Serie wird fortgesetzt.

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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