Am 24. März 1848 (heute vor 175 Jahren) erklärt Schleswig-Holstein seine Unabhängigkeit von Dänemark. Der Deutsche Bund erkennt am 12. April 1848 die Unabhängigkeit an. Dies führte zum ersten Krieg zwischen Deutschland und Dänemark (auch als Schleswig-Holsteinische Erhebung genannt) und dauerte bis 1851.
Vorgeschichte:
Am 28.1.1848 proklamiert König Friedrich VII. von Dänemark den Entwurf einer Gesamtverfassung für Dänemark und die beiden Herzogtümer.
Am 17.2.1848 findet die erste gemeinsame Sitzung der Stände von Holstein und Schleswig mit der Forderung einer gemeinsamen Verfassung für die Herzogtümer statt.
22.2.1848: Beginn der Revolution in Frankreich (Paris).
18.3.1848:Die Revolution erreicht Wien und Berlin. In Rendsburg tagen die schleswig-holsteinischen Stände erneut gemeinsam.
21.3.1848: Revolution in Kopenhagen; das nationalliberale, eiderdänisches Ministerium fordert die Einverleibung Schleswigs in Dänemark.
Am Morgen des 24. März 1848 fuhr ein Extrazug von Kiel nach Rendsburg mit den Soldaten der Kieler Garnison sowie 50 Freiwilligen unter dem Kommando des provisorischen Kriegsministers Prinz Friedrich von Noer (Bruder des Augustenburger Herzogs).
Durch das Läuten der Feuerglocke gelang es, die Soldaten der Garnison unbewaffnet aus der Festung zu locken. Offizieren wurde freier Abzug gewährt, während sich fast alle Soldaten dem Aufruhr anschlossen.
In den folgenden Tagen gingen die meisten der in Schleswig stationierten Soldaten und Unteroffiziere, sowie 65 Offiziere in den schleswig-holsteinischen Dienst, während 94 Offiziere nicht ihren Treueeid zum König brechen wollten.
Nach der Überrumpelung von Rendsburg drangen die schleswig-holsteinischen Verbände nach Norden vor, wurden aber im Gefecht von Bau unweit von Flensburg am 9. April zurückgeschlagen.
Rendsburg für einige Monate Sitz der Provisorischen Regierung
Ihre Reste flohen zurück in die Festung Rendsburg, erhielten von nun an aber Unterstützung durch preußische Truppen, die im Namen des Deutschen Bundes handelten. Rendsburg wurde für einige Monate Sitz der Provisorischen Regierung. Der weitere chronologische Ablauf (gekürzt):
09.4.1848 Erste Kämpfe: Die durch Freiwillige aus Deutschland unterstützte schleswig-holsteinische Armee wird nördlich von Flensburg (Bov) geschlagen.
23.4.1848 Dänische Niederlage in der Osterschlacht bei Gefecht bei Missunde b. Schleswig.
02.5.1848 Deutsche Bundestruppen überschreiten die Königsau.
05.6.1848 Gefecht bei Düppel.
26.8.1848 Waffenstillstand von Malmö. Deutscher Bund (und Preußen) ziehen Truppen aus Schleswig-Holstein ab.
27.3.1849 Ablauf des Waffenstillstandes von Malmö.
05.4.1849 Sieg der Schleswig-Holsteiner beim Flottengefecht vor Eckernförde.
13.4.1849 Unter Führung des preußischen Generals von Prittwitz dringt die “Reichsarmee” mit ca. 45.000 Mann bis Kolding und Vejle vor. Einnahme der Düppeler Schanzen durch deutsche Bundestruppen.
23.4.1849 Kolding wird von der schleswig-holsteinischen Armee eingenommen. Erstürmung Koldings.
06.5.1849 Deutsche Bundestruppen überschreiten die Grenze nach Jütland.
06.7.1849 Nach achtwöchiger Belagerung erleidet die schleswig-holsteinische Armee vor Fredericia eine entscheidende Niederlage.
10.7.1849 Waffenstillstand von Berlin. Auf der Linie Flensburg-Tondern werden preußische und schwedische Soldaten postiert. Die Reichsarmee löst sich auf, die schleswig-holsteinischen Truppen ziehen sich nach Holstein zurück.
20.7.1849 Die deutschen Bundestruppen verlassen Schleswig-Holstein.
09.4.1850 Berufung des ehemaligen preußischen Generalleutnants Wilhelm von Willisen zum neuen Oberkommandeur der Schleswig-Holsteinischen Armee.
01.7.1850 Mobilmachung der Schleswig-Holsteinischen Armee
02.7.1850 Friede von Berlin zwischen Dänemark, Preußen und dem Deutschen Bund; Preußen und Bundestruppen ziehen sich zurück.
14.7.1850 Von Willisen besetzt Schleswig und marschiert mit ca. 26.000 Mann bis Idstedt.
18.7.1850 General Gerhard von Krogh als dänischer Oberbefehlshaber rückt von Flensburg aus mit 37.000 Mann über Oeversee vor.
25.7.1850 Die Schleswig-Holsteinsche Armee unterliegt in der Schlacht bei Idstedt. Schlacht bei Idstedt
07.8.1850 Laboratorium der schleswig-holsteinischen Armee explodiert in Rendsburg.
12.9.1850 Gefecht bei Missunde.
9 / 10 1850 Vergebliche Belagerung von Friedrichstadt durch schleswig-holsteinische Truppen; die Stadt wird weitgehend zerstört.
29.11.1850 Auf Verlangen der europäischen Mächte entzieht Preußen in der „Punktation von Olmütz“ den Schleswig-Holsteinern die Unterstützung.
15.12.1850 Gefecht bei Kochendorf als letzte Kriegshandlung
11.1.1851 Schleswig-Holstein unterwirft sich den europäischen Großmächten.
31.3.1851 Auflösung der schleswig-holsteinischen Armee
08.5.1852 Im Londoner Vertrag wird die Wiederherstellung des dänischen Gesamtstaats vereinbart.
Beitragsbild: Einnahme der Festung Rendsburg. Kolorierte Postkarte zur Einnahme der dänischen Festung Rendsburg durch Schleswig-Holsteiner am 24. März 1848. Quelle: Autor/-in unbekannt – Stadtarchiv Rendsburg