Es zieht Jahr für Jahr tausende Besucher an: das Eidersperrwerk bei Tönning. Besucher genießen den Blick aus zehn Metern Höhe auf die Wellen der Nordsee, bewundern die eigentümlich-elegante Architektur. Vor rund 50 Jahren, am 20. März 1973, weihte der damaligen Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg (CDU) das Bauwerk ein: nach 6-jähriger Bauzeit. Es war das bis dato größte deutsche Küstenschutzprojekt Schleswig-Holsteins.
Und so weist das Bollwerk nun seit 50 Jahren den Blanken Hans in seine Schranken. Knapp 100 Sturmfluten konnte das Binnenland vor den Nordseefluten trotzen, darunter die große Flut vom 3. Januar 1976.
Wie kam es zu dem Bauprojekt? Nachdem 1962 die Sturmflut von Hamburg auch Tönning erfasst hatte, überlegten Politiker und Planer des Landes Schleswig-Holstein, ob man die Deiche am Eiderufer erhöhen oder ein Sperrwerk an der Mündung errichten sollte. Man entschied sich für den Bau des Sperrwerkes. Fünf Jahre später, am 29. März 1967 fand der erste Spatenstich statt.
Unter schwierigen Bedingen fanden die Bauarbeiten statt. Die Strömungsverhältnisse waren an der Mündung kompliziert. Entsprechend hoch gestalteten sich die Baukosten: Am Ende summierten sich diese auf 170 Mio. DM (heute: ca. 87 Mio. €).
Schutz vor dem Blanken Hans & Naherholung im Watt
Zusätzlich zum Bau des Sperrwerks entstand eine Straßenanbindung Eiderstedts und St. Peter-Ordings nach Süden sowie ein kleiner Hafen – und etwas ganz Ungewöhnliches: ein Wald auf Meeresboden im Katinger Watt.
Dieser ist heute ein beliebtes Erholungsgebiet. Am Sperrwerk selbst brütet eine größere Kolonie Küstenseeschwalben mit 143 Revierpaaren im Jahr 2006.
Ein Besuch des Sperrwerkes und des Waldes im Watt lohnt sich. Hier im Blog weitere Infos: Die stillen Ecken der Nordsee mit Geschichte: Der Wald im Watt.
Beitragsfoto: Luftaufnahme des Sperrwerks von der Landseite. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eidersperrwerk_Luftaufnahme_landwaerts.jpg#/media/Datei:Eidersperrwerk_Luftaufnahme_landwaerts.jpg
Schleswig-Holstein 24