Internationaler Tag des Waldes am 21. März: „Nach-Wuchs“ aus Holz im Kreis Schleswig-Flensburg

Es gibt „Nach-Wuchs“ im Kreis Schleswig-Flensburg. Und zwar aus Holz: Die Bezirksverbände der IG BAU Schleswig-Holstein Nord und Holstein setzen gemeinsam ein grünes Zeichen. Zum Internationalen Tag des Waldes (1) am 21. März pflanzt die Forst-Gewerkschaft einen Baum. Genauer gesagt: 500 Bäume.

Eine Fläche im Forst Wassermühlenholz (2) in Kappeln wird mit Eichen und Buchen aufgeforstet. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) wolle damit ein Zeichen setzen: „Wir stecken in einer massiven Wald-Krise. Der Forst braucht dringend einen Push. Und dabei zählt jeder Baum. Aber auch jeder Forstbeschäftigte. Es fehlt Nachwuchs“, wird zitiert Arno Carstensen von der IG BAU Schleswig-Holstein Nord.

Die Forst-Gewerkschaft setzte damit im Rahmen ihrer bundesweiten Baumpflanz-Aktion, Arno Carstensen wird zitiert: „Nach-Wuchs“ auch in der Region einen „grünen Akzent“ am Tag des Waldes. „Mehr Sauerstoff – weniger CO2: Dafür steht der Baum. Er ist damit der perfekte Partner fürs Leben. Schon deshalb muss es mehr Bäume geben. Der Wald braucht ‚Nach-Wuchs‘. Das fängt aber auch schon im eigenen Garten an, in den Parks und an den Straßenrändern“.

Carstensen forderte die Städte und Kreise in der Region, aber auch das Land und den Bund auf, die Aufforstung in den politischen Fokus zu rücken und damit mehr „grüne Power“ zu zeigen – auch bei den Fachkräften, die sich um den Forst kümmern.

Der Wald habe gewaltig gelitten: „Vom Sturm bis zur Hitzewelle – Extremwetter hat auch dem heimischen Forst enorm zugesetzt. Dabei spielt der Wald gerade in der Klimakrise eine wichtige Rolle: Er bindet enorme Mengen von CO2. Er ist unsere ‚grüne Lunge‘. Tieren und Pflanzen bietet er einen Lebensraum“, wird Carstensen zitiert.

Wald garantiere Naherholung. Er sei deshalb auch wirtschaftlich wichtig: für den Tourismus. Aber auch als Lieferant für den nachhaltigen Roh- und damit auch Baustoff Holz. Wichtig sei vor allem auch die Pflege des Waldes, Carstensen:

Wenn wir den Kampf ‚Borkenkäfer gegen Wald‘ gewinnen wollen, dann ist vor allem der Umbau des Waldes dringend notwendig. Und eine professionelle Forstwirtschaft sowieso – Waldpflege eben“.

Carstensen nennt dazu eine Faustregel: Pro 1.000 Hektar Wald – eine Fachkraft mehr im Forst. Bundesweit würden deshalb zusätzlich rund 11.000 Forstbeschäftigte dringend gebraucht. Allein in Schleswig-Holstein rund 170: Von der Forstwirtin, die pflanzt und den Wald pflegt, über den Forstmaschinenführer bis zum Förster.

Die Aufgaben, die im Wald warten, seien enorm. „Wo es heute massive Schäden und kahle Flächen gibt, muss wieder aufgeforstet werden. Es muss einen ökologischen und klimaangepassten Wald geben“.

Das symbolische Baum-Pflanzen der IG BAU-Bezirksverbände Schleswig-Holstein Nord und Holstein sei Teil einer bundesweiten Aktion: Zeitgleich würde Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zusammen mit dem Forst-Experten und Vize-Chef der IG BAU, Harald Schaum, am Internationalen Tag des Waldes in Berlin einen Baum pflanzen.

Die IG BAU startete damit einen „Wald-Weckruf“ und schlüge Alarm: „Bundesweit haben vier von fünf Bäumen mittlerweile einen Kronenschaden“, wird zitiert Harald Schaum. In ganz Deutschland gäbe es nach Angaben der IG BAU rund 90 Milliarden Bäume. „Durch die bundesweite Pflanzaktion ‚Nach-Wuchs‘ kommen symbolisch ein paar dazu. Entscheidend ist aber, dass daraus jetzt eine Pflanz-, aber auch eine Beschäftigungs-Offensive für den Wald und gegen die Krise, in der der Forst steckt, wird“, wird zitiert Schaum. Hier seien Bund und Länder, aber auch die Kommunen gefordert.

Weiterführende Informationen

(1) 1971 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale Waldvernichtung den 21. März(Frühlingsanfang) als Internationalen Tag des Waldes empfohlen.

(2) Im Forst Wassermühlenholz findet sich auch ein Ruheforst. Im Jahre 2011 wurde der Bestattungswald im Wassermühlenholz mit einem Gottesdienst eingeweiht. Es war der 3. Ruheforst in Schleswig-Holstein. Immer mehr Menschen wollen nicht mehr auf einem Friedhof beigesetzt werden. Eine mittlerweile oft gewählte Alternative ist der Bestattungswald, der im Wassermühlenholz seit einigen Jahren genutzt wird. Hierzu ein Bericht in der Presse (shz).

Text / Fotoquelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt; ferner eigene Recherchen

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

Gravatar
WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: