Wenn man ihre Kunst mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es sicherlich „spektakulär“: Mit ihren verhüllten Gebäuden hat das Künstlerpaar Christo (exakt Christo Wladimirow Jawaschew) und Jeanne-Claude (geboren als als Jeanne-Claude Denat de Guillebon) Millionen Menschen fasziniert und begeistert. Vom 10. März 2023 bis zum 3. September 2023 sind rund 80 ihrer Kunstwerke auf der Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig zu sehen.
„Christo und Jeanne-Claude haben immer wieder gezeigt, dass Kunst nicht nur in Museen und Galerien gehört, sondern in der Öffentlichkeit präsent sein kann und darf. Auch ihre Skulpturen und Installationen beeindrucken durch Kreativität, Originalität und Präzision
„, sagte Ministerpräsident Daniel Günther zur Ausstellungseröffnung.
Ausstellung zeigt künstlerischen Werdegang
Die Schau „Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. Grenzenlos“ zeichnet die künstlerische Entwicklung des bulgarischen Künstlers und seiner Frau seit Ende der 1950er-Jahre bis zu Christos Tod im Mai 2020 nach. Zu sehen sind dabei Arbeiten aus seinem in Frankreich entstandenen Frühwerk, aber auch weltberühmte Projekte wie der „Eiserne Vorhang“ sowie die Verhüllung des Reichstags in Berlin und des Arc de Triomphe in Paris (1).
Auch die Pläne und Modelle für Christos größtes noch nicht verwirklichtes Projekt, die „Mastaba“ in Abu Dhabi, sind hier zu sehen. Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Monument aus liegend gestapelten Ölfässern in Form eines ägyptischen Mastaba-Grabmals, das größer werden sollte als die Cheopspyramide in Gizeh.
Vielfältige Kunst-Schau
Zusammen mit Werken von Christo werden auch Gemälde und Objekte anderer Künstler der Pariser Avantgarde der 1950er-Jahre gezeigt, darunter Arman, Niki de Saint Phalle, Jean Dubuffet, Lucio Fontana und Yves Klein. Auch der Fotograf Wolfgang Volz, der seit 1972 in enger Zusammenarbeit mit dem Künstlerpaar und mit Exklusivrecht sämtliche Projekte von Christo und Jeanne-Claude fotografisch begleitet hat, ist in der Ausstellung prominent vertreten.
(1) Der L’Arc de Triomphe und der Stoff aus Lübeck
Die Verhüllung des L’Arc de Triomphe in Vollendung konnte Christo nicht erleben, er starb am 31. Mai 2020. Sein Neffe Wladimir Jawaschew setzte Christos Werk fort und verhüllte den Triumphbogen mit 25.000 m² recyclebarem, silberblauem Stoff verhüllt.
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Dieser Stoff stammte aus Deutschland, genau genommen aus dem schleswig-holsteinischen Lübeck. Und das war auch nicht die erste Zusammenarbeit zwischen dem Künstler Christo und dem Unternehmen geo • die Luftwerker, sondern die dritte:
Rückblick: Schon im Jahre 2013 erschufen die Mitarbeiter des Unternehmens gemeinsam mit Christo die größte bisher geschaffene Innenraumskulptur der Welt, das „Big Air Package“.
Drei Jahre später führte ihre Zusammenarbeit nach Italien, an den Lago d`Iseo. Die Mitarbeiter konfektionierten den 100.000 Quadratmeter orangefarbenen Stoff der Kunstinstallation „The Floating Piers“. Das Unternehmen sprach sich auch für die Installation vor Ort verantwortlich.
Schließlich folgte die Verhüllung des Arc de Triomphe. Die Komplexität der Intralogistik und der schwere Stoff stellten die Mitarbeiter des Unternehmens immer wieder „vor zu meisternde Herausforderungen“. Quelle: Unternehmenswebsite geo • die Luftwerker
Der Stoff konnte sich sehen lassen: die Rückseite war blau und schimmerte durch. Gehalten wurde der Überzug, wie vom Künstler geplant, von 3.000 m roten Seilen.
Wie das exakt aussah, können sich Interessierte nun in Schleswig anschauen, vorab sei verraten: es lohnt sich!
Quellen / Weiterführende Informationen
Links: Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig
Beitragsfoto: 2021 wurde der Arc de triomphe in Paris nach den Plänen Christos verhüllt. Der Stoff dafür stammte auch aus Lübeck. Quelle: © 2023 Landesportal Schleswig-Holstein
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