Flensburg: Grabdenkmäler auf dem Alten Friedhof restauriert

Das mit ca. 8 Millionen Euro veranschlagte Förderprojekt Christiansens Gärten (1) tritt in seine letzte Phase. Als eine der letzten Maßnahmen werden zurzeit auf dem Alten Friedhof einige Grabmäler restauriert. Das Gesamtprojekt soll bis zum Frühsommer 2023 fertiggestellt sein. Hier weitere Informationen über die Restaurierungs-Arbeiten und die Geschichte des Alten Friedhofs (mit Video):

Der Alte Friedhof wurde 1813 als „Neuer Begräbnisplatz“ außerhalb der Altstadt angelegt, weil am Beginn des 19. Jahrhunderts die hygienischen Verhältnisse in der Stadt eine Verlegung der Kirchhöfe verlangten.

Auf dem Friedhof, der in seiner Gesamtheit als Kulturdenkmal geschützt ist, stehen viele künstlerisch bedeutende Grabmäler, die an Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt erinnern, im Südteil befinden sich Kriegsgräber von Opfern der deutsch-dänischen Kriege.

Die Erhaltung der Grabdenkmäler ist eine sehr aufwendige Angelegenheit und ständige Herausforderung. In der vergangenen Woche konnten zwei bedeutende Eisenkunstguss-Grabmäler nach gründlicher Restaurierung wieder aufgestellt werden. Beide Grabmäler sind sogenannte „Zippus“-Grabdenkmäler – so bezeichnet nach einem antiken Grabmaltyp.

Das Grabmal des 1833 verstorbenen Färbers Nikolaj Jensen wurde von der Königlichen Eisengießerei in Berlin erworben und geht auf einen Entwurf des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel zurück.

Schöne Details sind die antikisierenden Giebelaufsätze („Akroterien“) und das Relief einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt – Symbol des geschlossenen Lebenskreislaufes.

Das Grabmal von Botilla und Asmus Andersen (verstorben 1821 und 1826), ebenfalls ein Zippus, ist bekrönt durch eine „Amphora“, eine Urne, deren Deckel von zwei Schlangen gehalten wird. Grabdenkmäler aus Gusseisen waren seit den 1820er Jahren sehr verbreitet.

Insbesondere das monumentale Grabmal der Familie Christiansen (neben der Friedhofskapelle), das 1829 ebenfalls nach einem Entwurf von Schinkel errichtet wurde, wirkte als künstlerisches Vorbild.

Beide Grabdenkmäler hatten erhebliche Schäden und waren in ihrem Bestand gefährdet. Sie wurden von den Werkstätten Lange – Schmiedemeister Kurt Lange aus Bredeneek bei Kiel – abgebaut, in der Werkstatt aufgearbeitet und ergänzt.  Jetzt wurden sie auf dem Alten Friedhof wieder errichtet. Quelle: Stadt Flensburg

Mehr über das Projekt Christiansens Gärten

Die Flächen der ehemaligen Gärten der Kaufmannsfamilie Christiansen – heute Museumsberg, Alter Friedhof und Christiansenpark – sollen nachhaltig und sensibel unter Berücksichtigung des Natur- und Denkmalschutzes entwickelt und besser miteinander verbunden werden.

Sie sollen als einzigartiges kulturhistorisches Ensemble wieder als Einheit erlebbar werden und als Zeugnis der deutsch-dänischen Geschichte im Bewusstsein verankert werden. Gleichzeitig sollen die Flächen als Naturerlebnisraum aufgewertet werden und die öffentliche Nutzung für Naherholung, Spiel und Bewegung verbessert werden.

Hierzu ein Video


 Foto- & Textquelle: Stadt Flensburg

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

Gravatar
WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: