Geheimnisvolle Orte in Schleswig-Holstein: Warten auf die große Liebe in St. Peter Ording

Wie wäre es, nicht immer nur auf Altbekanntes zu treffen, sondern auch mal nach abgelegenen, geheimen Orten Ausschau zu halten? Solche Plätze gibt es in Schleswig-Holstein reichlich. Eine sagenhafte Geschichte rankt sich um St. Peter-Ordings höchste Düne, die Magdalenenspitze, auch Maleens Knoll genannt

Wahrlich geheimnisvoll ist der Besuch der Düne Magdalenenspitze in St. Peter Ording. Sie ist mit 16,6 m ü. NHN die höchste natürliche Erhebung im Gemeindegebiet von St. Peter-Ording. Sie wird auch „Maleens Knoll“ genannt. Warum das so ist, darum rankt sich eine sagenhafte Geschichte.

Der Weg zur Düne vom Bahnhof Ording St. Peter-Ording dauert zu Fuß rund zehn Minuten. Er führt vorbei an Kiefern, durch das Wäldchen, außerhalb der Hauptsaison ist es hier einsam und meist menschenleer. Wir entdecken Besen-Heide, Krähenbeere und Kriechweide als typische Dünenpflanzen. Ein wenig schaurig ist es, einsam und verlassen. Sonst nur Sand, die Dünenlandschaft bei St. Peter-Ording ist karg hier nahe an der Nordsee.

Über einen Holzsteg- und Treppen geht es hinauf auf den höchsten Punkt der Magdalenenspitze. Dort ragt vor uns eine über 50 Jahre alte hölzerne Aussichtsplattform. Diese wurde 2016 auf zwei Etagen ausgebaut und bietet uns einen fantastischen Rundblick auf die Dünenlandschaft in der näheren Umgebung. Wir erkennen die Gebäude von St. Peter Bad und den Bereich um die Strandbrücke und zur Nordsee im Südwesten.

Schauen wir nach Norden sehen wir den legendären Leuchtturm Westerhever, nach Osten über die Halbinsel Eiderstedt und nach Süden zu den Ortsteilen Bad, Dorf und Böhl. Einige weitere Sichtziele lassen sich zwischen den Baumwipfeln des umgebenden Kiefernwaldes erkennen.

Warum ist die Düne denn nun „Maleens Knoll“, einem jungen Mädchen aus St. Peter gewidmet? Darum rankt sich eine alte Geschichte. Maleens Knoll soll der Sage nach vergeblich auf die Rückkehr ihres Verlobten gewartet haben, wir lesen:

Vor etlichen Zeiten lebte ein junges Mädchen in St. Peter, Maleen, das einem Seemann versprochen war. Vor der Heirat wollte der Verlobte noch eine Reise machen, um genügend Geld für den Ehestand zu verdienen. Maleen wollte so lange warten. Nach einem Jahr ging das Mädchen Maleen jeden Abend auf die Düne, um zu sehen, ob ihr zukünftiger Ehemann zurückkehre. Aber sie wartete umsonst.

Um die Zeit zu nutzen, nahm sie ihr Spinnrad (Anmerkung Verfasser: Knoll = Knäuel) mit und spann die Wolle, und um auch die Nacht zu nutzen, zündete sie eine Laterne an, die auch dem Seemann den Weg zeigen sollte. Jahre vergingen auf diese Weise und die St. Peteraner gewöhnten sich an das abendliche Licht auf der Düne. Eines Tages jedoch blieb die Düne dunkel. Als man nachschaute, fand man Maleen tot hinter ihrem Spinnrad sitzen. Sie wurde von den Bürgern beerdigt.

Viele Wochen später fand man einen toten Seemann am Strande, der den gleichen Ring trug wie Maleen. Ihr Verlobter war doch noch zurückgekehrt. Er wurde zu ihr in das Grab gelegt.

Eine schöne Legende, von der St.-Peter-Gäste gern erzählen, wenn sie zuhause Fotos von Maleen‘s Knoll zeigen.  Die Schutzstation Wattenmeer in St. Peter-Ording bietet übrigens exklusive Touren in kleinen Gruppen an, die auch abseits der üblichen Wege zu dieser Düne führen, die mit ihrer tragischen Geschichte sicher zu den gruseligsten gehört.

Beitragsbild: Auf der höchsten Düne St. Peter-Ordings soll einst Maleen tagtäglich gesessen haben, die sehnsüchtig auf ihren Liebsten wartete. Heute steht hier eine Aussichtsplattform, die ihren Namen trägt – Maleens Knoll. © Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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