Sagen und Legenden in Schleswig-Holstein: Die Unterirdischen

Über das Land zwischen Nord- und Ostsee ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden. Besonders die Halligen, Inseln, Seeleute -und nicht zuletzt das Meer- bieten Stoff für zahlreiche Geschichten, die bis heute jedes Kind in Schleswig-Holstein kennt. Mystisch klingt auch die von den „Unterirdischen“

In Schleswig-Holstein gibt es zahlreiche Geschichten über die Unterirdischen. Der Sage nach hatte eine Frau zehn Kinder, fünf schöne und fünf hässliche. Als Jesus an ihrem Haus vorbeikam, verlangte er, ihre Kinder zu sehen. Die Frau holte ihre fünf schönen Kinder vor das Haus, die hässlichen sperrte sie in den Keller. 

Doch Jesus fragte sie, wo die übrigen Kinder seien. Die Frau antwortete, sie habe keine weiteren Kinder. 

„Was drunten ist, soll drunten bleiben“ 

Jesus segnete die fünf schönen Kinder und sprach: „Was drunten ist, soll drunten bleiben, was oben ist, soll oben bleiben.“ Als die Frau in den Keller ging, um die hässlichen Kinder zu holen, waren diese verschwunden. Sie leben der Sage nach als Unterirdische unter der Erde in Hünengräbern. 

Der gedeckte Tisch 

Auf einem Berg in der Nähe von Kiel sollen die Kinder einem Bauern jeden Tag einen Mittagstisch bereitet haben, der gedeckt aus der Erde empor stieg. Zusammen mit Bekannten aß der Bauer täglich nach getaner Arbeit zu Mittag.

Ein kleiner Junge nahm eines Tages jedoch einen Löffel von der Tafel mit. An den folgenden Tagen blieb der Tisch verschwunden. Erschrocken berichtete der Junge, was er getan hatte und musste den Löffel zurückbringen.

Als er auf den Berg kam, stand dort der Tisch. Er legt den Löffel darauf und der Tisch verschwand. Da die Unterirdischen sich jedoch nicht testen lassen, bereiteten sie seitdem keinen Tisch mehr. 

Gold aus Asche

Eine andere Geschichte besagt, dass die Unterirdischen von Zeit zu Zeit menschliche Frauen zu sich holten, damit diese ihnen bei der Geburt ihrer Kinder halfen. Zur Belohnung gaben sie den Frauen Asche, Kohlen, Späne oder anderes Wertloses.

Nach einiger Zeit verwandelten sich die anscheinend wertlosen Gaben allerdings in Gold. Die meisten Beschenkten warfen die Gabe aber weg, bevor sie sich verwandelte. Sie bemerkten ihr Unglück nur, wenn ein kleines bisschen Asche an der Kleidung haften oder auf dem Boden liegen geblieben war.

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Das Foto zeigt ein Hügelgrab in Schobüll bzw. nahe Hattstedt, hier mehr

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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