Dr. Robert Habeck sieht deutsch-dänische Kultur als „besonderen Reichtum“

Dr. Robert Habeck, deutscher Politiker (Bündnis90/DieGrünen), Co.-Bundesvorsitzender seiner Partei, ist am 17.04.2021 in Steinbergkirche (Kreis Schleswig-Flensburg) auf seiner Nominierungsrede* auf sein besonderes Verhältnis zu Dänemark eingegangen. Habeck hat familiär enge Beziehungen zu Dänemark.

Studieren doch seine vier erwachsenen Söhne in Dänemark. Sie hätten dänische Freundinnen und sprächen miteinander Dänisch. Seine Kinder hätten einen dänischen Kindergarten und eine dänische Schule in Südschleswig besucht. Vermutlich seien sie eher dänisch als deutsch, sie hätten auch enge Beziehungen zur dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein.

Auf seiner Rede am Samstag (17.04.2021) ging Habeck auch auf den SSW ein. Der Südschleswigsche Wählerverband (Kurzbezeichnung: SSW) (dänisch Sydslesvigsk Vælgerforening, nordfriesisch Söödschlaswiksche Wäälerferbånd) ist eine Minderheiten- und Regionalpartei in Schleswig-Holstein und nimmt zum ersten Mal an den Bundestagswahlen teil.

Habeck sehe, wie er in seiner Rede sagte, die er – bezogen speziell auf den SSW in dänisch hielt (siehe weiter unten) – den SSW auch als Konkurrent. In den allermeisten Fällen seien sie aber auch ein politischer Partner. Und viele ihrer prägenden Politiker seien persönliche Freunde.

Anke Sporendonk wäre mit ihrer ruhigen, bodenständigen Art immer ein Vorbild für ihn gewesen. Mit Flemming Meyer, 2008 Vorsitzender der Fraktion des Kreistags, und 2009 gemeinsam mit Habeck in den Landtag gewählt, arbeitete er von 2012 bis 2017 eng in der Küstenkoalition zusammen.

Habeck: „Der SSW ist natürlich der politische Vertreter der dänischen Minderheit. Wenn Sie jedoch Partner und Verbündete suchen, finden Sie diese hier. Persönlich habe ich die besondere Beziehung zwischen deutscher und dänischer Kultur hier in der Grenzregion immer als besonderen Reichtum gesehen. Für mich ist die Grenze keine Trennlinie, sondern ein Magnetband, das die Kräfte beider Länder zusammenbringen und in einer bestimmten europäischen Region vereinen kann.

Sollten Sie, SSW, in den Bundestag einziehen, würde ich mich über eine glaubwürdige Zusammenarbeit freuen. Wenn Sie dies nicht tun, wäre es mir eine Ehre, auch die Stimme und der Vertreter von Ihnen zu sein.“

Dr. Robert Habeck wurde am Samstag mit 98,6% der Stimmen als Direktkandidat seiner Partei zur Bundestagswahl2021 im Wahlkreis1 gewählt.

Der Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig (Wahlkreis 1) ist ein Wahlkreis in Schleswig-Holstein und umfasst die Stadt Flensburg und den Kreis Schleswig-Flensburg. Der Wahlkreis Flensburg – Schleswig wurde für die Bundestagswahl 1976 aus dem ehemaligen Wahlkreis Flensburg und dem nördlichen Teil des ehemaligen Wahlkreises Schleswig – Eckernförde neu gebildet. Das Gebiet des Wahlkreises wurde seitdem nicht verändert.

Den Wahlkreis hatte in der Vergangenheit eine historisch bedeutende Persönlichkeit hervorgebracht: Bei der Bundestagswahl 1976 und 1980 hatte der SPD-Politiker Egon Bahr diesen Wahlkreis für sich entschieden. Bahr war war von 1972 bis 1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Unter dem von ihm geprägten Leitgedanken „Wandel durch Annäherung“ war er einer der entscheidenden Vordenker und führender Mitgestalter der von der Regierung unter Willy Brandt ab 1969 eingeleiteten Ost- und Deutschlandpolitik.

Zurück zu Dr. Robert Habeck. Er dürfte es nicht leicht haben, das Direktmandat zu gewinnen. Seine schärfte Konkurrentin dürfte Petra Nicolaisen von der CDU sein. Sie steht zur Wiederwahl an, 2017 erzielte sie 40,0 Prozent der Erststimmen.

Habecks Vorgänger für das Direktmandat, Peter Wittenhorst erreichte bei der letzten Bundestagswahl 10,5 Prozent. Ob Habeck es direkt schafft und das Grünen-Ergebnis um 300 Prozent verbessert und auf über 40 Prozent kommt um damit den Wahlkreis direkt zu gewinnen, werden wir bei der Bundestagswahl im Herbst diesen Jahres wissen.

Dänischer Original-Text:

„*Denne gang stiller SSW for første gang op i det føderale valg. Selvfølgelig er SSW også vores konkurrent. Men i langt de fleste tilfælde er de også en politisk partner. Og mange af deres formative politikere er personlige venner. Anke Sporendonk var altid en rollemodel for mig med sin rolige, jordnære måde. Min kollega, Flemming Meyer, var parlamentsgruppeformand i Kreistag i 2008, og vi blev valgt til delstatsparlamentet sammen i 2009 og arbejdede tæt sammen i kystkoalitionen fra 2012-2017. SSW er naturligvis den politiske

repræsentant for det danske mindretal. Men hvis du leder efter partnere og allierede, finder du dem her. Personligt har jeg altid set det særlige forhold mellem tysk og dansk kultur her i grænseregionen som en særlig rigdom. For mig er grænsen ikke en skillelinje, men en magnetbånd, der kan samle styrkerne fra begge lande og forene dem i en særlig europæisk region. Skulle du, SSW, flytte ind i Forbundsdagen, ville jeg være glad for at have et troværdigt samarbejde. Hvis du ikke klarer det, ville det være en ære for mig at være stemme og repræsentant for dig også.

Foto: Dr. Robert Habeck, Bündnis90/Die Grünen: Mit Grüner Politik in eine neue Zukunft?

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