Flensburg historisch: Straßenbahn-Denkmal

Die Straßenbahn Flensburg war ein Straßenbahnbetrieb in Flensburg und als solcher von 1920 bis 1973 der nördlichste in Deutschland. Die Bahn wurde von der Stadt als Städtische Straßenbahn Flensburg betrieben.

Schon mal gesehen? Wer über den Bürgersteig der Straße Mühlendamm/Ecke Am Mühlenteich in Richtung Bahnhof flaniert, wird schon mal einen Blick drauf geworfen haben: auf das Strassenbahn-Denkmal. Es steht am nördlichen Rand des Flensburger Bahnhofsparks (heute Carlisle-Park genannt).

Dieser Park entstand ungefähr im Jahre 1927 mit dem Bau des Flensburger Bahnhofs und liegt, der Straßenname verrät es, auf einem Teil der Fläche des zugeschütteten Mühlenteiches. Am Park fuhr mit dem Jahr 1927 zudem die Linie 1 der Flensburger Straßenbahn entlang (1927–1973: Ostseebadweg – Bahnhof). Die elektrische  Straßenbahn Flensburg war zwischen 1920 und bis 1973 die nördlichste in Deutschland.

Neben erwähnter Linie 1 (1907: Apenrader Straße – Hafermarkt, 1912: Glashütte – Hafermarkt, 1927–1973: Ostseebadweg – Bahnhof) wurden drei weitere Linien betrieben: Linie 2 (1911: Marienhölzungsweg – Kreisbahnhof, 1943 auf Obus umgestellt), Linie 3 (1912: Glashütte – Mürwik, 1927–1957: Ostseebadweg – Mürwik, Abbau des Abschnitts Südermarkt – Mürwik) und Linie 4 (1925: Apenrader Straße – Glücksburg, 1926–1934: Südermarkt – Glücksburg).

Genau genommen ist die Geschichte der Straßenbahn Flensburg noch älter: Bereits 1881 baute das Berliner Unternehmen Reymer & Masch eine normalspurige Pferdestraßenbahn durch den Flensburger Hauptstraßenzug von der Apenrader zur Angelburger Straße.

Ab 1889 arbeitete der Betrieb rentabel. 1906 endete die 25-jährige Konzession, die von der Stadt nicht erneuert wurde. Die Stadt baute in Eigenregie einen elektrischen Betrieb in der nach wie vor wachsenden Stadt auf. Es entstanden vier Linien:

Die 4,2 Kilometer lange Linie 1 vom Ostseebad zum Bahnhof bildete das Rückgrat des Flensburger Nahverkehrs und wurde weitgehend im Fünf-Minuten-Takt bedient. Im Juni 1973 wurde jedoch auch sie durch eine Dieselbuslinie ersetzt und bald abgebaut, als die Stadtwerke Flensburg das Fernwärmenetz in der Hauptverkehrsachse (Große Straße, Holm) ausbauten. Seitdem ist diese größtenteils Fußgängerzone.

Die Erinnerungen an die Flensburger Straßenbahn blieben noch lange in der Bevölkerung lebendig. Ein Straßenbahnmast blieb bis heute in der Bismarckstraße stehen (Stand 2013). In den neunziger Jahren wurde in der Hansens Brauerei einer der Wagen als Sitzmöglichkeit für die zu bewirtenden Gäste genutzt.

Und eben, wie erwähnt, am Rande des Carlisle-Parks, beim Bahnhof Flensburg, findet sich das Strassenbahn-Denkmal, bestehend aus einem Triebsatz, der auf einem kurzen Gleisstück steht. Daneben ein Halteschild.

Weitere Strassenbahn Erinnerungsorte finden sich in der Apenrader Straße (ehem. Straßenbahndepot, heute Busdepot) sowie der Mürwiker Straße (Haus mit einer Wandmalerei mit der Straßenbahn).

Autor: Willi Schewski

Fotograf. Blogger. Autor. Fotojournalist

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